StadtratWatch

Stadtratssitzung vom 06.10.2022

  • Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

    ich würde auch die Punkte 7.16 und 7.18 mit dem Schwimm-Kita-Zusammenfüge zusammenbehandeln. Und wenn noch keine Überweisung ist, den Geschäftsordnungsantrag gleich in den JUGI-Ausschuss hiermit beantragen. Das machen Sie dann mal.

    Und dann würde ich noch einen Verfahrensvorschlag vorschlagen und zwar den Punkt 7.19 und den 7.35 mit dem Benke-Konzept bezüglich auch von der SPD. Dass man den auch gemeinsam behandelt.



  • Also, da bin ich jetzt an der Stelle wirklich ein bisschen überrascht, weil wir sind alle in der Vorbereitung der Sitzung für heute davon ausgegangen, dass der Punkt 618 zurückgezogen ist. So war es im Ratsinfosystem eingestellt.

    Wir sehen uns heute nicht in der Lage, diesen Punkt zu behandeln, weil wir uns nicht darauf vorbereitet haben. Da würde ich also ausdrücklich darum bitten, aufgrund dieses Versehens, dass der Punkt für heute zurückgezogen wird, weil keine Vorbereitung der Fraktion möglich war.



  • Vielleicht darf ich das Ganze ein wenig aufklären. Es gab da, und ich habe ja, lieber Wigbert Schwenke, alle SDPV-Mitglieder aus eurer Fraktion und Frank Schuster auch angerufen im Nachgang, es gab da ein kommunikatives Missverständnis, weil das Hochhauskonzept noch nicht dem SDPV bisher behandelt war.

    Bei der ersten Lesung der Rahmenplan Innenstadt und das Hochhauskonzept wurden gemeinsam behandelt. Daher war der Eindruck entstanden, der SDPV möchte auch den Rahmenplan Innenstadt noch ein drittes Mal behandeln. Der SDPV hat den Rahmenplan Innenstadt aber abschließend auf einer Sondersitzung der zweiten von drei Sitzungen, die wir im September machen, behandelt.

    Ich habe daraufhin alle Ausschussmitglieder aus allen Fraktionen angerufen, zur Sicherheit und gefragt, möchtet ihr wirklich den Rahmenplan Innenstadt noch ein drittes Mal im SDPV behandeln? Und alle Ausschussmitglieder haben mir versichert, nein, der ist abschließend behandelt, sodass ich der Verwaltung das Signal gegeben habe, wir sind durch damit.

    Wenn das jetzt natürlich anders ist, ich hatte aus eurer Fraktion tatsächlich ein anderes Zeichen bekommen, dass auch ihr den beraten habt, lieber Wiegbert Schwenke. Wenn das jetzt anders ist, dann müssen wir ihn heute leider noch mal runternehmen. Tatsächlich gab es hier einfach eine Verwechslung zwischen dem Rahmenplan Innenstadt und dem Hochhauskonzept, welches der SDPV in der nächsten Sitzung erst noch beraten wird.



  • Carola Schumann FDP/Tierschutzpartei

    Ich schließe mich den Worten von Herrn Schwenke an. Auch wir haben die Drucksache nicht beraten, eben aus den Gründen, dass der Stand zurückgestellt wurde. Und wenn zurückgestellt, dann zurückgestellt. Dann beraten wir das also später. Deshalb sehen wir uns auch nicht in der Lage, den jetzt abzustimmen.



  • Eigentlich nicht, aber gerne. Grube SPD-Fraktion. Das Missverständnis ist in der Tat ein bisschen misslich, aber wenn jetzt quasi die Hälfte des Rates sagt, sie hat das nicht vorgesprochen und, sagen wir mal, Abstimmungsverhalten auch dadurch ein Stück weit beeinflusst wurde, würde ich auch schweren Herzens sagen, machen wir es beim nächsten Mal.

    Das macht, glaube ich, Sinn, das ordentlich auch sachgerecht zu beraten. Dafür ist das Ganze auch zu wichtig für die Gesamtstadt, als dass man es dann über das Knie bricht. Das ist jetzt kein Riesenbeinbruch, aber dann würden wir auch dazu stimmen zu sagen, okay, für eine sachgerechte Beratung mit dem Frieden im Rat machen wir es beim nächsten Mal.

    Ich bitte aber alle Beteiligten nicht, das noch mal in den SPDV zu beraten. Wir haben da schon ganz viel Lebenszeit auch sinnvoll drauf verwendet. Ein drittes Mal müssten wir es dann nicht beraten.



  • Madeleine Linke GRÜNE/future!

    Magdeleine Linke, Grüne Future. 2017 haben wir beschlossen, dass wir so einen Rahmenplan in der Stadt machen wollen. Dann haben wir die erste Lesung gehabt im SCBV vor drei Monaten, und da haben wir uns verständigt, dass wir mehrere Lesungen machen. Wir haben uns extra die Zeit genommen, über die Sommerpause das intensiv in den Fraktionen und in den Parteien zu beraten. Das wurde auch von allen genutzt.

    Wir haben eine sehr gute SCBV-Sitzung gehabt und es war fristgerecht auf der Einladung zu dieser Stadtratssitzung. Zwischendurch ist, was mich wirklich sehr verwirrt und mich wirklich sauer macht, aus Versehen oder wie auch immer, da zurückgezogen gestanden im Mandatus, was wir sofort angekreuzt haben, was wir sofort gesagt haben, das geht so gar nicht.

    Da möchte ich auch nochmal sagen, dass durch so einen Verfahrensfehler jetzt dieser Prozess wieder verzögert wird. Das halte ich für wirklich, wirklich, wirklich Versagen der Verwaltung, muss ich an dieser Stelle sagen. Ich sehe ja, dass wir keine Mehrheit haben, das heute nicht zu vertagen, aber ich bin wirklich, wirklich enttäuscht und finde das unter aller Sau, dass wir jetzt hier dreieinhalb Monate, vielleicht sogar vier Monate darauf warten müssen, dieses Verfahren, was in meiner Kenntnis nach 2017, aber eben habe ich gehört, sogar 2011 schon angestoßen wurde, wieder nicht zum Abschluss gebracht wird.



  • Herr Asemann, für die AfD-Fraktion, wir haben die Situation, dass da was falsch gelaufen ist. Ich kann bis zu einem bestimmten Grad auch die Empörung von Frau Linke nachvollziehen. Eine Fraktion hat sich nicht darauf vorbereitet.

    Ich denke, der gute Ton und der respektvolle Umgang miteinander gebietet es, das heute einfach zu lassen, ohne weiteres Theater, und das das nächste Mal draufzunehmen. Das ist ein langfristiger Plan, ob der jetzt drei Monate eher oder weniger, das interessiert im Endeffekt auch keinen. Vielen Dank.



  • Marcel Guderjahn Gartenpartei/Tierschutzallianz

    Guter Jan, Gartenpartei T-Shirts Allianz. Also wir machen ja hier sowieso meistens immer noch Ausschussarbeit, obwohl es in den Ausschüssen war und von daher plädiere ich doch einfach ganz dolle, dass wir das jetzt einfach hier behandeln.

    Denn es ist durch, weil in mehreren Fraktionen wahr ist, wenn ich Mirko vertrauen kann, dass auch selbst die CDU darüber geredet hat, dann lasst uns das hier kurz ansprechen heute und dann ist gut und dann stimmen wir das ab. Fertig.



  • Simone Borris Oberbürgermeisterin

    Ja, also ich würde es dann zurückstellen, auch wenn ich mir jetzt die Zorn von Frau Linke auf den Hals ziehe, aber ich glaube, es ist wirklich besser, nochmal die Gelegenheit in die Fraktion zu geben und dann in Ruhe im November das zu behandeln. Auf die vier Wochen kommt es meines Erachtens auch nicht mehr an.

    Ob der Fehler nur ausdrücklich bei der Verwaltung liegt, das möchte ich mal dahingestellt lassen, weil bei uns ist wirklich der Eindruck gestanden gewesen, dass wir Hochhauskonzept und Rahmenplan Innenstadt gemeinschaftlich behandeln sollen. Ich bitte dafür um Entschuldigung, aber wie gesagt, das war der Tenor bei uns, es soll beides zusammen gehandelt werden, weil es auch zusammen gehört.



  • Ich möchte darauf hinweisen, dass der Status übrigens nicht vertagt, sondern zurückgezogen war. Wenn man das jetzt ernst nimmt, hat sich das Papier erledigt und kann nicht mehr in der nächsten Sitzung vorgebracht werden. Denn zurückgezogen bedeutet, es ist weg. Das will ich nochmal kurz sagen.



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  • Hallo? Ja, funktioniert. Ja, vielen Dank. Ich glaube, ich muss es ein bisschen... An der Seite?



  • Ja, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, werter Herr Stadtratsvorsitzender, Damen und Herren Stadträte der Stadt Magdeburg. Wir stehen vor einem Winter, welcher uns in eine seit Generationen nicht gekannte Lage versetzen könnte. Die nahezu alle Lebensbereiche betreffende Energiekrise, also das Ausbleiben preiswerter Energie für Produktion und Konsum, hat das Potenzial, unsere Wirtschaft massiv zu schädigen, in die Knie zu zwingen und unser Volk massiv verarmen zu lassen.

    Das Ausbleiben russischen Gases aufgrund des Ukraine-Krieges und der damit zusammenhängenden Sanktionen gegen die russische Föderation ruiniert innerhalb kürzester Zeit ganze Branchen und wird uns mit absehbarer Sicherheit in eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen seit Jahrzehnten führen. Ein paar Beispiele seien hier aufgeführt, welche das Ausmaß der herannahenden Katastrophe verdeutlichen sollen.

    Die kommunalen Wohnungsunternehmen sehen sich gezwungen, die massiv gestiegenen Energiepreise zumindest teilweise an ihre Mieter weiterzugeben. In den letzten Wochen fanden hierzu auf Landesebene vor allem dort Treffen statt, aus welchen hervorgehen, dass dies eine fünfstellige Zahl an zusätzlichen Antragsberechtigten für Wohngeld bedeuten wird. Man stelle sich vor, all diese Menschen müssen mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen zum Amt dort einen Antrag stellen, damit es in ihren Wohnungen nicht kalt und dunkel wird. Eine bereits jetzt am Rande oder über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus arbeitende städtische Verwaltung belastet durch die Betreuung nicht endender Ströme von Migranten aus allen Herren Ländern. Dem Fachkräftemangel aufgrund nicht einer alternden Bevölkerung ohne genügend Kinder und zu viel Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt trifft auf solch eine Lage.

    Die Versorgung mit Lebensmitteln ist so gefährdet wie nie zuvor. Am 21.09.2022 veröffentlichten die Verbände der Tiefkühl- und Frischewirtschaft einen offenen Brief, in welchem zu lesen ist, ich zitiere, die Lebensmittelwirtschaft erlebt gerade die schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Das betrifft in ganz besonderem Maße die besonders energieintensiven Betriebe der mittelständischen Tiefkühl- und Frischewirtschaft, die infolge der Energiekrise vor einer existenziellen Bedrohung stehen. Treiben Sie die Sicherung der Energieversorgung mit höchster Priorität voran. Sonst bleiben die Kühlschränke und Tiefkühltruhen für die deutsche Bevölkerung bald leer. Solche Aussagen stehen für sich selbst.

    Die teilweise vorher schon prekäre Versorgung mit Medikamenten verschlechtert sich zunehmend und rasant. Bereits gestört durch Lieferkettenprobleme aufgrund von Corona-Regelungen paart sich dies nun auch mit steigenden Energiekosten, welche die Produktion von Medikamenten oft nicht mehr marktfähig sein lassen. Ich zitiere wiederum. Über 250 Mittel sind aktuell als nicht lieferfähig gemeldet, sagt der Vorsitzende der deutschen Nachrichtenagentur. Das Problem ist schon sehr bedeutend, das muss man klar sagen. Dabei handelt es sich nicht nur um Kinderhustensaft, was an sich schon schlimm genug wäre, sondern es geht auch um lebenswichtige Medikamente wie zum Beispiel Brustkrebsmedikamente für Frauen und andere zur Behandlung von chronisch kranken notwendiger Wirkstoffe.

    Von den unzähligen kleinen und mittelständischen Betrieben, den Bäckereien, Stahlherstellern, Stickstoffproduzenten, Werken, Toilettenpapierproduzenten, Düngemittelherstellern, welche ihre Produktion massiv zurückfahren oder gleich insolvent gehen, habe ich noch gar nicht angefangen. Diese Entwicklung war absehbar, denn wenn man den Hauptlieferanten des wesentlichen Energieträgers eines Landes beseitigt, welcher im letzten Jahr noch bis zu 55% der Gasversorgung beigesteuert hat, muss eben leider davon ausgegangen werden, dass dies massive Probleme nach sich zieht.

    Die Antwort der Bundesregierung auf diese Entwicklung ist stückhaft, halbseiden und teilweise voll auf lächerlich. Ein Wirtschaftsminister, der nicht in der Lage ist zu verstehen, wie eine Insolvenz in der Praxis abläuft und der darauf hofft, dass der Winter nicht zu kalt wird. Das ist das, was uns retten soll, muss ich mal fragen. Dass der Winter nicht zu kalt ist, das soll der Plan sein.

    Aufgrund dieser ungeheuer Inkompetenten, in den Augen meiner Fraktion grob fahrlässig die vitalen Interessen des deutschen Volkes missachten in der Politik der Bundesregierung, frage ich Sie, Frau Oberbürgermeisterin, was ist der Plan der Landeshauptstadt, falls es zu einem Ausfall der Gasversorgung kommt? Ist der Maßnahmenkatalog der AG Notfallstufe Gas erstellt?

    Zweitens, was ist der Plan der Landeshauptstadt, falls es zu einem Ausfall der Stromversorgung kommt? Gibt es beispielsweise ein Konzept zur Evakuierung und Versorgung älterer Menschen? Sollte bei einem Blackout die Wasserversorgung sowie der Fahrstuhl in mehrgeschossigen Wohnhäusern ausfallen?

    Dritte Frage, gibt es ein Konzept der Stadt zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Bürger mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs?

    Vierte und letzte Frage, welche Konsequenzen haben wir aufgrund der derzeitigen Lage für den Haushalt zu erwarten und was ergibt sich daraus für die Funktionsfähigkeit der kommunalen Verwaltung? Wie soll in diesem Zusammenhang beispielsweise der Mehraufwand für die zu erwartenden tausenden Antragsberechtigten für Wohngeld bewältigt werden, wo Sie ja selber in der Pressekonferenz schon gesagt haben, dass die hierfür notwendigen Mitarbeiter so schnell höchstwahrscheinlich nicht zu finden sind?

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.



  • Simone Borris Oberbürgermeisterin

    Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen, sehr geehrter Herr Vorsitzender, meine beigeordneten Bürgermeisterinnen,

    sicher ist klar, das habe ich auch in der Pressekonferenz gesagt, dass wir eine enorme Herausforderung zu schultern haben und dass wir vor Ort als Kommune natürlich die Daseinsvorsorge sicherzustellen haben und auch, dass alle gesellschaftlichen Schichten hier betroffen sind und dass es in Sorge um den sozialen Frieden heißt, dass wir tätig werden müssen und dass wir dafür sorgen müssen, dass die Gesellschaft in dieser schweren Krise auch zusammenhält.

    Nun würde ich meine Antworten mal überschreiben mit Ruhe und Besonnenheit versus Panikmache. Weil, haben Sie einfach auch mal Vertrauen in Verwaltung, auch wenn es nicht immer funktioniert. Wir haben, denke ich mal, in der Vergangenheit bewiesen, dass wir durchaus in der Lage sind mit unseren Partnern, mit den Hilfsorganisationen, mit allen Kräften in der Stadtgesellschaft Krisen zu bewältigen. Nun ist diese Krise natürlich eine andere Herausforderung, das sehe ich durchaus ein. Aber glauben Sie nicht, dass wir jetzt erst anfangen, uns vorzubereiten. Wir haben schon eine ganze Menge unternommen und Zivilschutz zum Beispiel ist auch schon länger in der Diskussion innerhalb unserer entsprechenden Beigeordnetenrunde.

    Für die überragenden Themen oder die übergreifenden Themen sind natürlich auch bestimmte Gremien vorhanden, die Appelle auch an den Bund absetzen, die Fragestellung von Rettungsschirmen, Gaspreisdeckel und ähnliche Dinge im ersten Schritt, auch wenn die Umsetzung noch offen ist, zu klären. Hier war angesprochen, Blackout, was ist ein Blackout denn? Ein plötzlich überregionaler und länger andauernder Strom- und Infrastrukturausfall. Auch darauf, das hat die Volksstimme heute auch abgebildet, bereiten wir uns vor, wir haben einen gut funktionierenden Krisenstab, der in mehreren Situationen schon bewiesen hat, dass er funktionsfähig ist und dass er durchaus in der Lage ist, die Partner mit an die Seite zu bekommen.

    Wir haben auch noch, auch wenn jetzt schon Anfang Mitte Oktober vor der Tür steht, Ruhe und Zeit, uns intensiv vorzubereiten. Klare Botschaft ist aber auch, weil hier die Frage war, wie wir die Bevölkerung versorgen wollen mit Gütern des täglichen Bedarfs, vorbereiten müssen sich, das haben wir auch in der Pressekonferenz schon deutlich gemacht, müssen sich auch die Menschen in der Stadt selber, soweit sie es können und müssen darauf achten, dass diejenigen, die es nicht können, die entsprechende Unterstützung bekommen. Es geht im Grunde um die generelle Erhöhung der gesellschaftlichen Resilienz.

    Die Fragestellung ist, die Sie aufgemacht haben, verfügt die Verwaltung selbst über das erforderliche Know-how? Wir stellen uns natürlich auch die Frage, welche Rolle hat die Verwaltung in diesem Kontext zu erfüllen? Wie ist die Eigenverantwortung zu definieren? Ich sage klar, die Stadt ist hier mit allen ihren Möglichkeiten die erste Anlaufstelle, hat eine koordinierende und beratende Funktion in die Stadtgesellschaft, zu den Trägern und muss natürlich auch autonom handlungsfähig bleiben. Wir haben die Aufgabe, eine entsprechende Krisenkommunikation offen und ehrlich in die Bevölkerung zu geben. Wir müssen den höheren Kommunikationsbedarf decken, den die Menschen in der Stadt tatsächlich haben. Das läuft in der Vorbereitung eine geraume Zeit, wir haben den Krisenstab aktuell wieder aufgerufen. Die Ergebnisse werden wir im Mitte November vorstellen wollen, so ist es jedenfalls in unserer gemeinschaftlichen Lesart.

    Grundaussagen sind ja, so ein Ereignis ist tatsächlich durchaus möglich, wobei von den Energieunternehmen gesagt wird, die Wahrscheinlichkeit ist nicht so hoch, wie sie hier in die Stadtgesellschaft hinein dokumentiert wird, weil die Stadt Magdeburg durch die kluge Energiepolitik in der Lage ist, durch viel Fernwärme einen Gasausfall auch entsprechend dem entgegen zu wirken. Die Maßnahmen, die wir als Verwaltung ergriffen haben, haben wir in der Pressekonferenz dokumentiert. Das geht von eigenen Maßnahmen als Vorbildwirkung über die Herunternehmen von bestimmten Temperaturen in den Einrichtungen, von der Reduzierung der Weihnachtsmarktzeit und der Lichterwelten bis hin zu der Fragestellung, dass wir dazu aufrufen, jeden Einzelnen, aber auch jede Organisation, weil das war auch noch einmal angesprochen, jede Organisation, zum Beispiel Pflegedienste, die für ältere Menschen zuständig sind, darauf vorzubereiten, dass sie im Ernstfall handeln können, weil wer weiß besser, zum Beispiel welcher Pflegebedürftige in der Häuslichkeit wohnt, als der Pflegedienst, der ihn betreut. Wir müssen also dazu kommen, dass wir koordinieren, dass in solchen Situationen die Organisationen mit uns zusammen funktionieren.

    Wir müssen als Stadt die kritische Infrastruktur sicherstellen, Risikogruppen im entsprechenden Bereich abholen, koordinieren, vorbereitet sein, eingreifen und eben auch noch besser zu informieren. Dazu haben wir folgende Aspekte im Blick, die jetzt untersetzt werden, Risiko- und Krisenkommunikation aufzubauen, also aufzubauen ist das falsche Wort, aber noch einmal zu intensivieren, Katastrophenleuchttürme in der Stadt, also Notruf- und Meldestellen zu etablieren, wo wahrscheinlich die Feuerwehr dann die entsprechenden räumlichen Möglichkeiten finden wird, Notfalltreffpunkte anzubieten, die Logistik vorzuhalten zu beschaffen, es war ja auch schon dokumentiert, dass wir die Notfall-, also Notstromaggregate jetzt vorzeitiger beschaffen werden, Logistik vorhalten zu beschaffen, hatte ich gesagt, Gefahrenabwehr organisieren, falls es dann zu anderen Problemlagen kommt und die Information der Bevölkerung, hatte ich schon gesagt.

    Wir werden die Stabssitzungen wöchentlich vorhalten und dort entsprechend auch mit externen Partnern versuchen, die Problematiken tiefgründig zu beleuchten und Lösungsansätze zu bieten. Die Frage war, was wir als Stadt jetzt an Kosten haben werden, was das für Auswirkungen auf den Haushalt hat. Ein Teil der Auswirkungen, was unsere eigene Stromversorgung, Gasversorgung betrifft, finanziell ist im Haushaltsplan enthalten, das wird in der Haushaltsdiskussion sicherlich dargestellt werden. Was ich in der Pressekonferenz gesagt habe, ja, Wohngeld, wir werden mit den zusätzlichen Stellen sicherlich nicht hinkommen, aber wir sind dabei zu schauen, wie wir tatsächlich dann auch die Anträge geschichtet bearbeitet bekommen, natürlich nicht zum 01.01.2023, das ist auch klar. Aber wir werden ein System finden, da bin ich jetzt in der Diskussion mit dem Sozialdezernat, wie es gelingt, schnellstmöglich und möglicherweise kommt von der Bundesregierung auch noch eine vereinfachte Antragstellung, das wäre meine Hoffnung und Botschaft in die Richtung, dass es den Menschen möglicher ist, die noch komplizierten Formulare besser ausfüllen zu können, mit Unterstützung ausfüllen zu können, die Wohlfahrtspflege hat uns Unterstützung und Beratungsangebote unterbreitet, sodass wir, auch wenn wir nicht die 24 zusätzlichen Stellen haben, die uns 1,6 Millionen kosten würden, in die Lage versetzt sind, möglicherweise in den ersten drei Monaten die Hilfestellung sicherzustellen.

    Ja, Herr Pasemann, Sie lächeln mich da so an, was soll ich sagen? Wir haben an vielen Stellen zu wenig Personal, wir haben viele Krisen bewältigt, das Personal eingesetzt, dafür kann man eben auch ein Stück weit mal sagen, Danke an die Kollegen, die das geschafft haben und auch mit einem gewissen Stolz, dass wir das gemeinschaftlich hingekriegt haben, alle diese Krisen doch für die Stadt Magdeburg im Vergleich zu manchen anderen Städten geräuschlos über die Bühne zu bekommen und ich sage es noch einmal, haben Sie Vertrauen, dass wir, Verwaltung, gemeinsam mit Ihnen, gemeinsam mit den Partnern draußen, das auch diesmal wieder in einem guten Fahrwasser hinbekommen werden? Sicher wird es an manchen Stellen ruckeln, aber das ist, denke ich mal, auch normal, weil so eine Situation, wie wir sie jetzt haben, haben wir noch nie gehabt. Hochwasser hatten wir zweimal, da waren wir besser vorbereitet, Flüchtlingszugang hatten wir auch schon mal, das kriegen wir auch in den Griff und auch das werden wir, wie gesagt, wenn wir alle nicht Panik machen, sondern offen und ehrlich mit der Bevölkerung in die Diskussion kommen, schaffen.

    Jetzt überlege ich mal, was Sie noch für Fragen offen hatten. Ich glaube, das war's, ne? Ich würde jetzt mal die Diskussion in die andere Richtung nehmen.



  • Madeleine Linke GRÜNE/future!

    Liebe Stadträtinnen, liebe Verwaltung, liebe Einwohner in Magdeburg,

    wir befinden uns nicht per se in einer Energie- und Wirtschaftskrise. Wir befinden uns in einer Situation, in der Krieg auf dem Kontinent Europa herrscht. Ein Angriffskrieg von Putin und dem Kreml auf den souveränen Staat Ukraine. Egal ob Industrie, Privathaushalte, Gewerbe oder Verkehr, wir benötigen Energie. Elektrische Energie, also Strom, aber auch thermische Energie, Wärme. Bis vor kurzem wurde dieser Energiebedarf überwiegend fossil gedeckt, gerade bei der Wärme. Zu lange hat man sich durch die kurzfristig preisgünstige Verbrennung von Kohle, Gas und Öl abhängig gemacht. Abhängig von Russland und den fossilen Brenn- und Rohstoffen, die es überwiegend nicht dezentral und lokal gibt, sondern fast ausschließlich nur global bzw. in ganz bestimmten Ländern. Das ist das konkrete Ergebnis von 16 Jahren falscher Politik, die natürlich im Bund und im Land gemacht wurde.

    Aber zurück nach Magdeburg, in die Landeshauptstadt. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um Magdeburg seine Bürger, die Verwaltung und die drohende Energiekrise vorzubereiten? Wir, die Fraktion Bündnis 90 die Grünen Future Magdeburg, haben schon am 06.07.2022 zum Thema eine Anfrage gestellt. Titel war Energiesparplan Herbst-Winter 2022-2023 und richtete sich an die Vorhaben der Stadtverwaltung. Am 06.09., zwei Monate später, haben wir die schriftliche Stellungnahme der Verwaltung erhalten. Zusammen mit der Pressekonferenz vom 04.10., also vor zwei Tagen, kann folgendes Bild gemalt werden.

    Als Sofortmaßnahmen für kommunale und kommunal verwaltete Gebäude und Liegenschaften werden folgende Dinge genannt. Optimierung der Heizanlagen und regelmäßige Schulungen der Hausmeister. Konsequente Umsetzung der Sollvorgaben für Raumtemperaturen und Nennbeleuchtungsstärken in kommunalen Gebäuden. Weit über 50% des Wärmebedarfs der kommunalen Gebäude wird durch umweltfreundliche und gasunabhängige Fernwärme aus dem NHKW Roten See und dem Biomasse-Heizkraftwerk Ostelbien gedeckt. Im Bereich der Stromversorgung liegt der Energieträgermix der SVM bei über 65%. Anteil erneuerbarer Energien, übrigens der Bundesbeschlussschnitt sind ja 44,3, also hört sich das erstmal gut an. Kurzum, es wird der normale SVM-Strom bezogen, kein Ökostrom oder wenigstens der SVM-Naturstrom. Magdeburg wird die von der Bundesregierung beschlossenen kurzfristigen und mittelfristigen Maßnahmen entsprechend der Verordnungslage umsetzen.

    Aber wenn man nicht weiter weiß, gründe einen Arbeitskreis. Um die einzelnen Maßnahmen zielgenau umzusetzen, wurde verwaltungsintern eine fachbereichs- und MC-übergreifende Arbeitsgruppe gebildet. Was davon jetzt als Sofortmaßnahme zu bezeichnen ist, liebe ZuhörerInnen, das lasse ich mal offen. Für mich war das einfach ein Bericht darüber, was sowieso schon in den letzten Jahren läuft.

    Gehen wir weiter. Wir haben gefragt in unserer Anfrage, gibt es in der kommunalen Verwaltung Handlungsanleitungen für Beschäftigte, die einen sparsamen Energieeinsatz fördern bzw. diese in den Gebäuden gut sichtbar machen. Das war die Antwort. Seit 2012 gilt die Dienstanweisung Energie, die im Rahmen der Vorbildfunktion des öffentlichen Dienstes alle kommunalen Beschäftigten verpflichtet, sehr sparsam mit Energie umzugehen. Die freien Träger werden ebenso darauf hingewiesen und angehalten, sehr sparsam mit Energie umzugehen. Das heißt für mich, in der aktuellen Situation wurden die Beschäftigten und die freien Träger nicht nochmal gesondert informiert und auch keine Aushänge oder sonstige sichtbare Hinweise gegeben.

    Nächste Frage. Wird die gegebene Situation genutzt, um vorhandene Energiemanagementsysteme auszubauen? Es gibt aktuell nur noch relativ wenige Energieeinsparpotenziale. Durch gezielte weitere Optimierungen in der Betriebsführung der Anlagentechnik könnte Energie noch ein bisschen eingespart werden, aber eigentlich sind wir schon sehr gut unterwegs. Ungeachtet der bereits sehr guten Ausgangslage in der Landeshauptstadt werden alle Heizungsanlagensysteme auf weitere Optimierungsmöglichkeiten hin untersucht.

    Nächste Frage. Werden andere Maßnahmen in Betracht gezogen, die kurzfristig zur Energieeinsparung beitragen können, zum Beispiel Homeoffice-Regelungen, Änderungen der Öffnungszeiten, Absenkung der Wassertemperaturen in Freibad und Hallenbad? Da wurde verwiesen auf die interne Arbeitsgruppe, die zweimal getagt hat, am 10.8. und am 24.8. Zu den Bädern wurde gesagt, das haben wir eben auch gehört, Wasser- und Lufttemperatur wurden um einen Grad gesenkt, Technik- und Lüftungsanlagen und Beleuchtungen werden regelmäßig in optimalen Einstellungen geprüft. Das fand ich ehrlich gesagt sehr spannend aus der Stellungnahme und sehr positiv. Es wird aktuell mit dem Fraunhofer-Institut im Auftrag des Fachbereichs Schule und Sport eine Potenzialanalyse durchgeführt. Da sind wir sehr gespannt auf das Ergebnis in den nächsten Monaten. Rund zwei Monate wurde gesagt, jetzt weiß ich nicht, auf welchen Monaten sich das genau bezieht, aber da bin ich wirklich auf die Ergebnisse gespannt. Die Raumtemperaturen in den Verwaltungsgebäuden wird auch auf 19 Grad begrenzt. Und ich zitiere, weil ich den Satz gar nicht verstehe, Einsparungen durch laufenden, nicht in Abschluss befindenden Sanierungsmaßnahmen. Ich weiß nicht, was das heißen soll. Heißt das, wir schließen Sanierungsmaßnahmen ab und dann wird dadurch Wärme gespart? Ich denke, das meint es, aber so richtig habe ich den Satz nicht verstanden. Und Einsparungen durch Standortaufgabe Winterhafen Dreiviertel bis 2022. Also gut, ich glaube, da wird der Winterhafen zu Dreiviertel aufgegeben. So richtig habe ich den Satz auch nicht verstanden. Und Raumtemperaturen werden abgesenkt auf 10 Grad im Technikmuseum und in der Katastrophenschutzhalle. Das sind schon mal zwei Orte, wo auch die Temperatur reduziert wird.

    Kurzum, vielleicht haben Sie es herausgehört, so richtig viel wird noch nicht gemacht. Und wir als Fraktion wünschen uns da deutlich, deutlich mehr. Und die Rolle hat die Oberbürgermeisterin schon angesprochen, die die Verwaltung hat. Und ich möchte diese Rolle nochmal um zwei sehr wichtige Punkte ergänzen. Die Stadt und die Stadtverwaltung sollten wirklich als Vorbild fungieren. Und natürlich auch im eigenen Interesse, und wir haben es ja gehört, inwiefern der Haushalt belastet wird, zu erwartenden sehr krassen Mehrausgaben im Bereich Energie eben auch wirklich ernst nehmen und wirklich aus intrinsischer Motivation jetzt Energie einsparen. Und das ohne BürgerInnen oder Beschäftigte zu stark einzuschränken.

    Deshalb möchte ich noch weitere Forderungen ergänzen, die wir als Fraktion sehen. Die bestehende Arbeitsgruppe sollte erstmal öfter tagen, aber zweitens auch um das KGM, um die Kämmerei, um das Klimaschutzmanagement und auch natürlich die SBM und auch die Wobau ergänzt werden. Denn diese sind besonders jetzt belastet und eigentlich auch Schlüsselpersonen in diesem Verfahren. Wir brauchen jetzt einen niederschwelligen Zugang zum Wohngeld und zum Sozialamt und umgehende Aufstärkung des Personals, wir haben es gerade schon gehört, vielleicht ist es nicht möglich, aber hier nochmal die konkrete Forderung, jetzt hier mehr Personal hinzuziehen und das Sozialamt und die Wohngeldstelle aufzustocken. Auch um zu ermöglichen, dass auch kurzfristige, einmalige Rechnungen, die eingehen, dass man da schnell beim Sozialamt die Energiekosten, die Übernahme beantragen kann. Wir brauchen die Schaffung von Strukturen, um Menschen zu unterstützen, die akut von Existenzängsten betroffen sind. Und damit meine ich keine Wärmeräume, sondern warmes Essen, Unterstützung des Hafens und Bahnhofsmissionen und Grundnahrungsmittel.

    Wir brauchen auch, und das richtet sich an die Bundesebene, weil diese Debatte kann man nicht alleine kommunal führen, die ist eigentlich eine Bundes- und Landesdebatte, wir brauchen Bundeshilfen für unser kommunales Energieunternehmen SBM und auch für das kommunale Wohnungsunternehmen sowie die Genossenschaften, da diese an der Basis für die Energieversorgung und Daseinsvorsorge zuständig sind und perspektivisch gerade sehr viel abfangen müssen. Wir brauchen einen kommunalen Härtefallfonds und das ist mir auch ganz wichtig, dass wir eben, es geht nicht nur darum, dass die Wohnung warm ist und dass wir Essen haben, es geht auch darum um soziokulturelle Infrastruktur und dieser Härtefallfonds soll sein für Vereine und kulturelle Einrichtungen. Und diese Gelder dafür können auch später sicherlich vom Bund zurückgeholt werden, aber sollten wir jetzt schon einen Härtefallfonds einrichten.

    Und bei der Reduzierung von Beleuchtungen, da bin ich wirklich eigentlich dafür, muss aber gleichzeitig auch darauf geachtet werden, dass die Sicherheit und sei es nur die subjektive Sicherheit insbesondere von schutzbedürftigen Menschen beachtet wird. Also auf dem Magdeburger Ring ja, aber vielleicht in Wohngebieten nein. Das gilt nicht so für den Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt. Hier hätten wir uns eine deutliche Reduzierung der Strommengen gewünscht, vielleicht kommt die Einsicht ja noch später. Deshalb sollten wir jetzt wenigstens Werbeanlagen, die beleuchtet sind und viel Licht emittieren, auf jeden Fall ganz abschalten. Und ich betone es nochmal, wir brauchen jetzt den Ausbau der erneuerbaren Energien im Bereich der Strom- und der Wärmeerzeugung. Und das, da muss man auch mal wirklich jetzt die SWM in Pflicht nehmen. Das ist einfach in der Vergangenheit nicht so viel passiert und da sollten wir als Stadt Vorbild sein und sind in der Bringpflicht, sollten es tun und endlich unsere Dachflächen nutzen und wenn wir das selber in den Licht gebacken kriegen, was gerade irgendwie so aussieht, dann müssen wir unsere Dachflächen verpachten.

    Ich muss kurz sagen, die Redezeit ist gleich zu Ende. Okay, dann noch ein letzter Aspekt, Blackout. Das ist ein reines rechtes Würdeln. Als ich das heute Morgen in der Volksstimme gelesen habe, hätte ich kotzen können. Muss ich ganz ehrlich sagen. Ich bin zutiefst betrübt und Frau Boris hat es ja nochmal ausgeführt, was ein Blackout eigentlich ist. Es ist ein unvorbereiteter, großflächiger Stromausfall. Das gab es in Europa seit 2003 nicht und es wird auch nicht kommen. Die Bundesnetzagentur und Expertinnen sagen das ganz klar in all ihren Berichten. Klar können wir uns vorbereiten und sollten wir uns immer für einen Katastrophenfall vorbereiten. Aber hier die Panikmache, das geht gar nicht. Frau Boris hat es gesagt, mit Ruhe und Besonnenheit und ohne Panik, Hass und Endzeitstimmung. Sondern mit Solidarität und gestärkt sollten wir jetzt in den Herbst und Winter gehen und gemeinsam Lösungen finden und nicht irgendwelche Schreckgeschwänze hochbeschwören. Dankeschön.



  • Simone Borris Oberbürgermeisterin

    Ganz in Ruhe, ganz in Ruhe möchte ich sagen. Ich nehme Kritik für die Verwaltung, wenn sie berechtigt ist, sehr gern entgegen, Frau Linke. Was Sie aber anscheinend nicht richtig gelesen haben, ist die Pressemitteilung, die wir herausgegeben haben, wo wir nicht nur die rechtlich vorgeschriebenen Maßnahmen verbrieft haben, sondern zum einen die Mitarbeiter mit einem freundlichen Brief noch mal motiviert haben, hingewiesen haben auf die Dienstanweisung, die es seit 2012 gibt, und eine ganze Reihe von Maßnahmen, die auch richtig wehtun.

    Zum Beispiel die Heiztemperatur nicht schon ab um 6, sondern erst ab um 7 bis 18 Uhr einzuschränken, eine Schließzeit von insgesamt 16 Tagen, und das ist eine Herausforderung, das umzusetzen, weil die Mitarbeitenden natürlich nicht alle Urlaub aufgespart haben für die Tage, weil es keine Brückentagsregelung gibt in diesem Jahr, und natürlich nicht alle die Voraussetzung für Homeoffice haben, weil die Technik nicht da ist, oder weil sie auch ihre Akten nicht digitalisiert mit nach Hause nehmen können.

    Also zu behaupten, dass die Verwaltung hier nichts getan hat, und die Sitzungen waren auch nicht nur zweimal, und es ist auch nicht entscheidend, wie oft die AG Notfallgas getagt hat, sondern was als Ergebnis rauskommt. Und die Verfügung, die wir erlassen haben, die an alle Mitarbeitenden gegangen ist, die sagt noch mal eindeutig, was nicht gemacht werden soll, zum Beispiel Heizbeckenuntertermen auszustellen sind, dass auch die Führungskräfte aufgefordert sind, zu kontrollieren, dass keine Heizgeräte eingeschlichen werden ins Haus, Thermometer sind organisiert, damit eben auch geschaut werden kann, ob die Temperatur tatsächlich vielleicht in manchen Räumlichkeiten, die an einem Eckgebäude sind, zu kalt sind.

    Bei 19 Grad, Sie sind auch in einem Zustand und sind junge Frau, für mich ist das vielleicht nicht mehr so relevant, aber viele frieren bei 19 Grad, und dass Frauen ein anderes Wärmeempfinden haben als Männer ist auch klar, und wir haben überwiegend Frauen in der Verwaltung. Also wir versuchen alles möglich zu machen, wir schalten alle Häuser über die Tage ab, über die 16 Tage, das muss man sich auch mal reinziehen, alle, und wir sollen trotzdem die Dienstleistung für die Bevölkerung in der Stadt aufrechterhalten.

    Und auch daran werden wir hinbekommen, aber zu sagen, wir machen nicht genug, und das, was KGM gespiegelt hat, ist einfach nur der Hinweis, wir haben schon über viele Jahre versucht, Energie zu sparen, und jetzt sind wir noch mal aufgefordert, und wir sparen hier auch noch mal 12 Prozent Energie durch die Maßnahmen, und sind auch weiter bereit zu sparen. Die Mitarbeitenden müssen abgeholt werden und müssen mitgenommen werden, und noch mal, die Verfügung ist mit einem freundlichen Anschreiben, dass wir alle in einem Boot sitzen, dass wir Vorbild sein müssen, sehen, und die ist umfänglich, die kann ich Ihnen gern zukommen lassen, da sind viele, viele kleine Maßnahmen, die am Ende zu einer größeren Ersparnis führen. Das wollte ich nur noch mal sagen.



  • Das ist mein erstes Mal hier vorne, glaube ich. Entschuldigung. Also nochmal, werte Vorsitzenden, werte Stadträtinnen und Stadträte und auch werte Bürgerinnen und Bürger an den Bildschirmen zu Hause. Zunächst einmal ist es gut, dass wir über dieses Thema sprechen und uns selbst und die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren. Das Thema muss höchste Priorität in der aktuellen politischen Arbeit haben. Dabei ist es aber gleichzeitig wichtig, sachorientiert zu bleiben und bei allem politischen Wettbewerb die Ernsthaftigkeit und Dramatik nicht aus den Augen zu verlieren. Das Thema ist so bedeutend, um es auf dem Basar politischer Altigkeiten zu verhandeln. Es geht um die wirtschaftlichen Grundlagen unseres Landes und damit um die wesentliche Basis unseres gesellschaftlichen Miteinanders.

    Die Situation, in der wir uns befinden, lässt zunehmend vermuten, dass es zu erwartbaren Engpässen bei der Energieversorgung führen wird, die aktuell auf den Märkten schon zu Sicht und spürbaren Verwerfungen der Preise führt. Die Politik hat nun zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Entweder das Angebot zu erhöhen und dabei geht es darum, sämtlich grundsätzlich zur Verfügung stehenden Energieträger ins System teilweise auch wieder einzuspeisen und das frei von politischer Ideologie und von Gründungs- und Grundsatzprogrammen und oder sie kann in die Preisbindung eingreifen. Vor dem Wochenende reagierte unsere Bundesregierung mit dem Doppelbums darauf. 200 Milliarden Euro Hilfe, die Gaspreisbremse soll kommen. Leider bleibt danach nach wie vor noch unklar, wie sie ausgestaltet sein soll, wie sie genau und wer sie wie spürbar entlasten soll. Man hat den Eindruck, dass politische Eitelkeiten eine zügige und vor allem verlässliche und für unsere Unternehmen und auch für die Bürger und Bürgerinnen planbare Handlungsgrundlage unnötig verzögern. Wie sie technisch umgesetzt werden soll, wie sie verteilt werden soll, all das bleibt unklar und selbst diejenigen, die nicht im politischen Geschäft permanent drinstecken, stellen fest, es ist noch überhaupt nichts klar. Und das Schlimmste daran ist die Uneinigkeit unter den Beteiligten in der Bundesregierung. Wir wünschen uns genau von dieser und den Ländern gemeinsam zügig einen verlässlichen und wirksamen Handlungsrahmen.

    Die Energiekostenbremse muss zügig kommen und zwar für die Privathaushalte und auch für die Gewerbe, für Strom und auch für Wärme. Unternehmen braucht es und da komme ich jetzt auch so ein bisschen in den kommunalen Bereich, pragmatische begleitende Lösungen oder Maßnahmen. Wir hatten am Dienstagabend bei der SWM einen Austausch mit dem Verband kommunaler Unternehmen. Dort sind auch einige kleinere Stadtwerke aus der Region rund um Magdeburg anwesend gewesen und da gibt es schon Probleme, die Liquidität weiterhin zu sichern und wenn das passiert, dann haben wir tragische Folgen zu tragen. Wenn wir unsere wirtschaftlichen Strukturen kaputt gehen lassen, dann sind sie für immer zerstört und dann werden Existenzen von vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und deren Familien weg sein. Das muss uns allen klar sein. Und dann ist unser politisches Gemeinwesen, wie wir es kennen und auch schätzen, in Gefahr. Denn das oberste Gebot muss der Erhalt der Leistungsfähigkeit der wirtschaftlichen Strukturen im Land sein, der Basis unseres Gemeinwesens.

    Also kommen wir zu den Beispielen. Vorauszahlungen, Steuersysteme zu stunden oder zu erstatten, könnten Hilfen sein, die den Unternehmen helfen, den Kostenschock zunächst einmal zu bewältigen. Gewerbesteuern, Energiesicherungskredite für die entsprechenden kurzfristigen Bedarfe der Unternehmen zur Verfügung stellen. Die Investitionsbank hat wohl schon einen Fonds in der Art aufgestellt. Vielleicht können andere Banken wie die Bürgschaftsbank in Sachsen-Anhalt Ähnliches tun. Und man darf auch eines nicht vergessen. Die Unternehmen wollen ja nicht nur Hilfen haben, sondern sie wollen verlässliche Handlungsgrundlagen, weil sie wollen ja selber weiter aktiv sein und im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Entscheidungen treffen.

    Und zur kommunalen Ebene, zu dem was uns betrifft, bin ich der Meinung, dass wir als Stadtrat nicht wirklich viel beschließen können, sondern unsere wichtigste Aufgabe ist es aktuell, die Verwaltung zu ermutigen, alle Einsparpotenziale zu nutzen. Die große Aufgabe ist es, als Staat und Verwaltung voranzugehen und sparsam zu sein und damit auch ein Bewusstsein zu schaffen. Frau Boris hat es gerade schon benannt, mit welchen Maßnahmen, und seien sie noch so klein, man über die Dauer doch etwas bewirken kann. Dabei geht es nicht darum, die Bevölkerung zu ermahnen, weniger oder kalt zu duschen oder mehr Waschlappen zu benutzen. Nicht anderen erzählen, was sie zu tun oder zu lassen haben, sondern mit sichtbaren Beispielen vorangehen. Die Bevölkerung wird den Weg nur gehen, wenn sie sieht, dass Staat und Verwaltung vorangehen. Und da muss man groß denken, es müssen alle Ideen auf den Tisch, so ungewöhnlich sie auf den ersten Blick auch sein mögen.

    Noch ein Satz zum Abschluss. Wir als CDU-Ratsfraktion sind mit den städtischen Werken Magdeburg froh, einen so verlässlichen und sicheren Partner hier in der Stadt zu haben, die auch die Verwaltung und die Oberbürgermeisterin bei der Findung und Umsetzung von Ideen unterstützt. Dankeschön.



  • Frau Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren Stadträte. Ich hatte, als ich hierher gekommen bin, ein bisschen die Resthoffnung, dass die antragstellende Fraktion zu dieser aktuellen Debatte tatsächlich darüber diskutieren will, was die Stadt in der Situation, die ernst genug ist, machen kann. Die Resthoffnung war nicht groß und sie ist natürlich völlig verlässlich auch enttäuscht worden.

    Die AfD tut hier das, was sie seit Wochen montags auf den Straßen und Plätzen dieser Republik macht. Die Oberbürgermeisterin hat Panikmacher gesagt. Ich würde sagen, es ist Angst verbreiten. Das ist ja eigentlich auch der eigentliche Name für AfD, nicht Alternative für Deutschland, sondern Angst für Deutschland. Sie brauchen die Angst, sie wollen die Angst und sie schüren die Angst, weil ohne diese Angst sind sie nichts. Und das sagen ihre Vertreter ja auch, wenn die Mikrofone aus sind, hoffentlich wird die Krise groß genug, damit die AfD größer wird. Das, meine Damen und Herren, ist beschämend.

    Und ich dachte eigentlich, dass ich mir das ein bisschen sparen kann, aber die Ursache dieses Übels ist nicht die Bundesregierung, sind nicht die Energieunternehmen. Die Ursache dieses Übels ist der Angriffskrieg von Putins Russland auf die Ukraine und besonders pervers finde ich, dass Vertreter ihrer Partei auf Fraktionskosten, also auf Steuerzahlerkosten, ins Kriegsgebiet fahren, um das auch noch zu unterstützen. Sie unterstützen das, was hier dem deutschen Volk zur Last liegt und das hat mit Patriotismus nichts zu tun. Das ist Verrat, meine Damen und Herren.

    Und im Übrigen, ich weiß, diesen Teil der deutschen Geschichte wollen Sie nicht gerne hören, aber wenn wir eins aus den Zwanziger-, Dreißiger- und Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts gelernt haben, ist, wenn Menschen etwas aufschreiben, soll man ihnen glauben. Das haben wir alle, ich übrigens auch nicht, vor dem Februar dieses Jahres getan. Ich habe nie geglaubt, dass Putin tatsächlich das, was er aufschreibt, wahr macht, nämlich die Ukraine angreifen. Man hat damals Hitler nicht geglaubt, wir haben Putin eine Weile nicht geglaubt, aber jetzt sollten wir das tun.

    Wenn man sich dann anschaut, was der Begriff des russischen Imperialismus an Fläche beinhaltet, dann gibt es da keine klar definierte Westgrenze. Die Polen kennen das. Es gab mal den Hitler-Stalin-Pakt, da ist Polen aufgeteilt worden. Und die haben einfach Angst vor dem Putin-Höttepakt. Und das kann man verstehen. Und im Übrigen ist das ein ganz klares deutsches Sicherheitsinteresse, Waffen an die Ukraine zu liefern und den Ukrainerinnen und Ukrainern zu helfen. Niemand kann wollen, dass die Westgrenze Russlands an die Ostgrenze der Bundesrepublik Deutschland schlößt. Das ist ein klares Sicherheitsinteresse und nichts anderes.

    Jetzt zur eigentlichen Debatte. Ich will mal bei dem anfangen, was Bundes- und Landespolitik, das ist dann ein bisschen auch an die eigenen Interessen, machen müssen. Ja, wir brauchen einen Strompreisdeckel. Ja, wir brauchen einen Gaspreisdeckel. Und ja, ich habe jetzt nicht ganz verstanden, ob Frau Mittendorf das gut fand oder nicht, aber das Thema Eingreifen in die Preisbindung brauchen wir auch. Wir brauchen ein Ende des Merit-Otter-Effekts. Egal, was wir an Stromproduktion, auch an preiswerten Stromproduktion betreiben, wenn der Preis danach geht, bei welcher Erzeugungsart die höchsten Gestehungskosten sind, werden die Stromkosten in diesem Land niemals sinken. Und das ist eine perverse Logik. Diese Logik muss durchbrochen werden.

    Das ist im Übrigen für alle die, die sagen, Atomkraft sollen wir weiterlaufen lassen. Der Effekt nach der jetzigen Preisbildung wäre, es wird teurer. Die Gestehungskosten in Frankreich, was Atomkraftwerke betrifft, sind derzeit höher als die Gasverstromung in der Bundesrepublik. Wollte ich auch nicht glauben, ist aber so. Das würde bedeuten, zu den Preisen Atomkraft, ich gehe davon aus, mit der Restlaufzeit werden unsere Unternehmen das ein bisschen runterrechnen, da komme ich gleich noch dazu, nach der Preislogik würde das bedeuten, es würde noch teurer als jetzt. Kann niemand wollen. Macht auch überhaupt keinen Sinn. Selbst wenn das Ganze preiswerter ist, hilft das den Strompreisen trotzdem nichts. Sie können zu 0 Cent Atomstrom verschenken, an den Börsen wird es trotzdem weiter 26 Cent kosten. Da können Sie sich im Moment rauf und runter sehen und deswegen muss der Staat an der Stelle eingreifen in die Preisbildung, der Merit-Otter-Effekt muss weg.

    Ja, wir brauchen einen Rettungsschirm für Stadtwerke, Wohnungsgesellschaften, Wohnungsgenossenschaften, nicht nur Bund muss da ran, das Land muss da auch ran, das wird für die nächsten Haushaltsberatungen ein schrittweise schmerzhafter Prozess, weil das wird viel Geld kosten. Und ja, die Stadtwerke Magdeburg sind da gut aufgestellt, das ist ohne Zweifel so, aber wir werden auf Landesebene, wenn wir das beraten, ja nicht nur für Magdeburg sprechen, sondern wenn man in die andere große Stadt im Süden des Landes schaut, die haben vor nicht allzu langer Zeit ein Gaskraftwerk gebaut, um das, was wir auch haben, nämlich Fernwärme zu betreiben. Wir dürfen Müll verbrennen, der ist nicht so teuer wie Gas, die müssen Gas verbrennen und wenn die das alles vorfinanzieren müssen, brauchen die einen ordentlichen, nennen wir das Rettungsschirm.

    Und Frau Mittenhofer hat recht, was die IB macht, sind liquiditätskredite rauszugeben. Das hat nur einen Haken, das geht zu marktüblichen Konditionen, mit den marktüblichen Überprüfungen. Und eine Wohnungsgesellschaft, ich rede von keiner Magdeburger, in Magdeburg ist die Lage Gott sei Dank stabiler, aber im Land ist das anders. Wir haben ganz viele Wohnungsunternehmen, die unter der kritischen Grenze von 15% Leerspand sind. Wir haben jetzt in Nachterstedt eine Genossenschaft, die abgewickelt wird und wir haben in Thalen eine kommunale Wohnungsgesellschaft, die verkauft wird, weil die es wirtschaftlich nicht mehr hinkriegen. Und in der Situation, Liquiditätskredite zu marktüblichen Konditionen, mit den marktüblichen Mechanismen auszureichen, an Unternehmen, die auf dem Markt sowieso keine Kredite kriegen, weil sie sowieso unter der Krise sind, funktioniert nicht, da braucht es tatsächlich andere Mechanismen.

    Und wir brauchen mehr Kohle für die Kommunen, können wir Rettungsschirmen nennen, ist relativ egal, weil das, was die Oberbürgermeisterin gerade geschildert hat, was auch die Rednerinnen und Redner vor mir geschildert hat, nämlich das Thema, wie kommt das im kommunalen Haushalt an, und zwar nicht nur für die Verwaltungsgebäude, sondern auch für die Schulen, für die Träger, für die Kitas, also alles, was in der Stadt hier bräuchte und bräuchte und Licht und Strom braucht, das werden wir in diesem Haushalt, denke ich, so nicht unterkriegen. Und ich glaube nicht, dass wir alle miteinander hier Lust drauf haben, ein paar Zehn, ein paar Hundert Millionen in diesem Stadthaushalt zu finden. Wenn es dreistellig wäre, wäre es schon ein Achtel des Haushalts, das wäre an der Stelle schwierig.

    Dann zum Thema Katastrophenschutz. Seit dem Ukraine-Krieg sind wir da in einer anderen Welt. Wir haben jetzt 20, 30 Jahre das Thema Zivilschutz, Katastrophenschutz im Prinzip vernachlässigt, weil wir eine europäische Friedensordnung hatten, wo wir darauf vertrauen konnten, dass das, was wir jetzt zu vergegenwärtigen haben, eventuell auch einen Blackout nicht haben würde. Und das ist seit dem Februar dieses Jahres anders. Und deswegen kann ich die Oberbürgermeisterin nur ermuntern, die Arbeitsgruppen weitertagen zu lassen. Ja, wir brauchen einen arbeitsfähigen Krisenstab, der im Notfall sofort arbeitsfähig ist, mit einem Plan, mit Anlaufstellen für die in der Bevölkerung, die das brauchen, mit ordentlichen Informationsketten, mit Notstromaggregaten, die können nicht anders angeschafft werden, die brauchen wir jetzt, für die kritische Infrastruktur, wo das noch nicht vorhanden ist. THW hat das, viele der Feuerwehren haben das, die Krankenhäuser in der Regel, aber bei Pflegeeinrichtungen und so weiter, muss auch an der Stelle nachgerüstet werden.

    Und auch wir als Stadtrat haben schon das Unsere dazu beigetragen, indem wir vor, ich weiß nicht mehr wie viele Monaten, aber in einer der letzten Sitzungen, das Warnsystem neu für die Landeshauptstadt beschlossen haben. Diesen Weg müssen wir weitergehen. Und im Übrigen, meine Damen und Herren, das sehe ich ein ganz kleines bisschen anders als die Kollegin Linke, bei all dem Ärger über die Verwaltung, bei all den Fehlern, die passiert sind, die auch weiter passieren werden und auch den Fehlern, die man tatsächlich auch in der Tiefe vielleicht noch ein bisschen ausmerzen muss. Diese Stadtverwaltung hat uns gut über verschiedene Krisen in den letzten Jahrzehnten gebracht. 2.2-Hochwasser, 2.13-Hochwasser, 2.15, 2.16 Flüchtlingsthema und in den letzten Jahren Corona. Da ist nicht alles glatt gelaufen, aber es ist so gut gelaufen, dass es der Stadt am Ende tatsächlich immer noch gut geht und ich finde, dafür darf es auch mal einen kurzen Applaus für die Verwaltung geben.

    Was wir aber auch brauchen und dieser Vollkasko-Schutz, die Stadtverwaltung macht was und wenn der Strom weg ist, läuft das alles wie bisher, es wird es nicht geben, was wir auch brauchen ist eine Eigenvorsorge. Auch das ist ein Stück Selbstkritik, ich habe mich jetzt auf den Platz gelassen, aber ich habe mir mal die Checkliste angeschaut vom Bundesamt für Katastrophenschutz, ich habe mir die Checkliste angeschaut, ich habe das nicht alles im Keller und ich glaube die Mehrheit von Ihnen wahrscheinlich auch nicht und ich glaube es lohnt sich in den nächsten Wochen und Monaten auch das zu tun, was man selber dazu tun kann in einem Notfall, der ob langanhaltend oder nicht ganz langanhaltend das tägliche öffentliche Leben, aber auch das tägliche persönlich private Leben beeinträchtigt. Wir sind alle diese Gesellschaft, wir sind alle diese Gemeinschaft, wir sind alle diese Stadt und deswegen müssen wir an der Stelle alle zusammenstehen, die Verwaltung, die Bürgerinnen und Bürger und wir als Stadtrat, vielen Dank.



  • Liebe Stadträtinnen, wir führen hier gerade eine Pseudodebatte. Die großen sozialen Verwerfungen, die eventuell drohen, müssen auf Bundesebene geklärt werden und können wir leider nicht hier klären.

    Lassen Sie uns bitte an den Sachen arbeiten, wo wir tatsächlich was für die Bürgerinnen und Bürger Magdeburgs tun können. Dankeschön.



  • Kathrin Meyer-Pinger FDP/Tierschutzpartei

    Ja, sehr geehrter Vorsitzender, sehr geehrte Oberbürgermeisterin, Beigeordnete, liebe Stadträtinnen und Stadträte, ja, die letzten Winter waren und offensichtlich werden sie auch künftig extrem herausfordernd bleiben. Deshalb ist es auch ganz ohne Frage extrem wichtig, uns auf Eventualitäten wie einen potenziellen Blackout vorzubereiten und unsere Bevölkerung auch entsprechend zu informieren. Verwiesen sei, wurde gerade schon angesprochen, auf diese nette Checkliste die Informationen und praktischen Hinweise für Notfallvorsorge, die über die Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

    In diesem Zusammenhang sei aber auch erwähnt, wir hörten es auch schon das ein oder andere Mal heute, dass absolut jeder einzelne Haushalt auch seine ganz persönliche Verantwortung trägt. Wir können und wir dürfen auch nicht stets mit dem Finger auf die nächsthöhere Instanz zeigen und populistisch fordern, sie möge doch bitte unsere Probleme vollumfänglich lösen. Wir alle sitzen in diesem Boot und sind aufgefordert, besonnen und eigenverantwortlich zu agieren.

    Unsere Stadtverwaltung hat bereits mehrfach auf Anfragen der Vorsorge im Katastrophenfall, Umgang mit Blackouts, Maßnahmen etc. etc. geantwortet und ganz ausführlich über Maßnahmen und Pläne informiert. Erst heute berichtete die Volksstimme über die am Dienstag stattgefundene Pressekonferenz unserer Oberbürgermeisterin zu den Energiesparmaßnahmen unserer Stadt. Es ist extrem wichtig, nicht nur, aber gerade in solchen Zeiten für eine Transparenz valider und fundierter Informationen zu sorgen, um der Unsicherheit innerhalb unserer Bevölkerung zu begegnen. Aber eben genau das passiert auch gerade. Das ist wichtig, das ist gut so und so muss es auch bleiben.

    Völlig richtig ist aber auch, dass wir als Stadt in Bezug auf die Entlastung unserer Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Unternehmen vor Ort einen nur sehr begrenzten Einflussbereich und Handlungsspielraum haben. Aktuell blicken alle höchst erwartungsvoll nach Berlin. Und von dort kommen Entlastungspakete und Abwehrschirme in Milliardenhöhe. Allein die drei Entlastungspakete haben ein Gesamtvolumen von rund 95 Milliarden Euro. Hinzu kommt erst vor einigen Tagen unter anderem von unserem Bundesfinanzminister Lindner vorgestellte wirtschaftliche Abwehrschirme gegen die Folgen des russischen Angriffskrieges, der Finanzmittel in Höhe von bis zu 200 Milliarden Euro für die kommenden Jahre bis 2024 umfasst.

    Von einmal Zahlungen für Rentnerinnen und Rentner im Rahmen der Energiepreispauschale, über Entlastung für Studierende, Dämpfung der kalten Progression, Erhöhung des Kindergeldes, Anhebung des Kinderfreibetrages, Inflationsausgleichsgesetz, Ausweitung des Wohngeldanspruches, Anhebung der Medijobgrenze auf 2000 Euro und natürlich die bereits schon angesprochene Gaspreisbremse und Strompreisbremse und, und, und. Die Liste der Maßnahmen ist lang und sie ist vor allem auch eines, nämlich extrem teuer.

    Ja, mit der Inflation sprudeln derzeit auch die Steuereinnahmen. Allein die Einnahmen des Bundeshaushaltes von Januar bis August 2022 aus Steuern vom Umsatz stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um knapp 23 Prozent. Das ist ein sportlicher Zuwachs von immerhin rund 16,7 Milliarden Euro. Aber die Herausforderungen sind immens und auch die finanziellen Spielräume des Bundes sind endlich und führen uns natürlich auch in Anbetracht der Inflationsentwicklung von voraussichtlich oder aktuell voraussichtlich 10 Prozent auch an unsere Grenzen. Das Auflegen von immer neuen Maßnahmenpaketen kann unmöglich zur Daueraufgabe werden oder zur Dauerlösung werden.

    Aktuell heißt es, die Quantität zu erhöhen und den Druck von den Freien zu nehmen. Sowohl im Land als auch auf Bundesebene machen sich auch die Freien Demokraten dafür stark, alles ans Netz zu holen, die AKW-Laufzeiten zu verlängern, alle Braunkohlereserven zu aktivieren. Diskussionen über vorzeitige Kohleausstiege sind in der derzeitigen Lage absolut indiskutabel und deplatziert. Solche Forderungen verschärfen nur die sowieso schon angespannte Lage an den Energiemärkten und sorgen zusätzlich noch für weitere Spekulationen und erhöhen den Preisdruck. Das können wir unmöglich wollen. Es zählt aktuell nach pragmatischen Lösungen zu suchen und den Blick auf die Versorgungssicherheit zu richten.

    Natürlich, das gehört dazu, müssen auch wir in Magdeburg alles dafür tun, um unabhängiger zu werden und dort, wo es sinnvoll ist, den Ausbau geeigneter erneuerbarer Energien zu beschleunigen, langwierige Planungsverfahren und bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen. Dazu bedarf es gemeinsamer Anstrengungen. Anstrengungen vom Bund, Kommune und Land. Die Forderungen der AfD nach der Aufhebung von Sanktionen und Nord Stream 2 verkennen vollkommen aus meiner Sicht oder aus unserer Sicht die Tatsache, dass wir uns energiepolitisch aus dieser starken Abhängigkeit herausbewegen müssen. Das hat uns der überaus schreckliche Angriffskrieg Russlands drastisch in drastischer Art und Weise vor Augen geführt. Erst vergangene Woche erklärte Putin die Annexion mehrerer Regionen, darunter auch unsere ukrainische Partnerstadt Saporosia. Darüber können und dürfen wir unmöglich hinwegsehen.

    Ich lade alle, alle politischen Akteure ganz herzlich ein, konstruktive und vor allem auch umsetzbare und finanzierbare Lösungsvorschläge vorzubringen und um die besten Lösungen zu streiten und zu ringen. Gleichzeitig appelliere ich aber eindringlich an unser aller Verantwortungsbewusstsein gegenüber unserer Gesellschaft. Es ist sozial und gesellschaftspolitisch hochgefährlich und geradezu verantwortungslos, die aktuelle Situation als politischen Brandbeschleuniger für potenziell schwelende gesellschaftliche und wirtschaftliche Konflikte zu missbrauchen und die Sorgen und Nöte der Menschen auszunutzen. Unsere Bevölkerung ist höchst verunsichert. Es ist unser aller Aufgabe, besonnen vorzugehen und die Stimmungslage nicht weiter anzuheizen. Wir brauchen nicht noch mehr Schatten, sondern wir brauchen Licht. Gerade auch in der bevorstehenden dunklen Jahreszeit.

    Und genau deshalb halten wir es im Zusammenspiel zwischen Energieverbrauch und Mehrwert für die Gesellschaft auch für absolut begrüßenswert und sinnvoll, in diesem Jahr nicht auf unsere Lichterwelle zu verzichten und sie, wenn auch in zeitlich begrenzter Form, stattfinden zu lassen. Sie erhält unsere Gemüter und davon brauchen wir in der jetzigen Zeit eine ordentliche Portion. Herzlichen Dank.



  • Roland Zander Gartenpartei/Tierschutzallianz

    Sehr geehrte Oberbürgermeisterin, werte Stadträte, Stadträtin, werte Zuschauer, Gäste oben auf dem Rang. Eigentlich wollten wir das auch so abhaken, wie die Linke uns das vorgemacht hat. Ich fand das gut, die Aussage, aber das, was ich heute gehört habe, da platzt mir schon der Kran, muss ich das so sagen. Es ist unvorstellbar, was manche Stadträtinnen oder Stadträte hier geäußert haben.

    Fakt ist doch eins, und dazu habe ich heute von keiner Fraktion gehört, dass das, was in der Ukraine stattfindet, ein Krieg ist. Das ist die größte Katastrophe, die es eigentlich gibt. Krieg, wo Menschen sterben oder sonst irgendetwas. Und dann hier mit einem Vortrag halten, wir sollen hier Energie sparen. Ich hätte mir vom Bündnis 90-Grünen einen Aufruf gewünscht, zu Friedensverhandlungen vielleicht mit der Ukraine, dass Ihre Regierung oder Ihre Minister sich mal langsam auf den Pott machen und sich mal verhandeln oder Verhandlungen erstreiten, und sagen, lasst uns mal treffen, auch die anderen Parteien, die in der Regierung sind.

    Denn für die Debatte hier sind wir doch gar nicht zuständig. Die Verwaltung oder die Stadt macht doch eigentlich genug. Und auch im Haushalt steht das Geld schon drin, was uns das alles mehr kostet. Es wird doch gerade in den Ausschüssen diskutiert. Wenn ich hier im Vortrag von Frau Linke höre, dass wir nur Energie sparen sollen und damit wird der Krieg gerettet, das ist doch wohl ein Schwachsinn. Das muss ich leider sagen und entschuldige mich sicherlich dafür.

    Erzählen Sie das mal jungen Eltern. Ich bin selber vor einer Woche erst wieder Opa geworden. Erzähle ich das mal meinem Sohn und meiner Schwiegertochter. Wenn du dein Baby baden willst, dreh mal die Heizung ab. Das ist doch eine Riesenkatastrophe. Also das kann man doch gar keinem Menschen mehr raten. Oder ältere Leute. Ich habe es gerade von meiner Nachbarin gehört, von meiner Stadträtin. Hier drin ist es saukalt drin. Ich weiß gar nicht, was das soll. Wollen wir hier im Kalten sitzen oder wie? Also irgendwo hört das ganze Geschichte mal auf hier. Also wir müssen doch mal da bleiben.

    Und Fakt ist eins. Und das habe ich auch schon mehrmals gesagt. Das haben wir auch ausdiskutiert. Diese Debatte verursacht sicherlich bis auch mit einem Antrag der AfD zum Blackout, den wir im Ausschuss behandelt haben, wo es keine richtigen Antworten gab. Hätte man nämlich die Anfrage oder den Antrag der AfD richtig beantwortet, wie sich das hier hört und nicht immer mit den Schultern hier nickt oder hier wackelt oder was. Dazu sage ich nichts, dazu kann ich nichts sagen. Dann hätten wir nämlich hier richtig Antworten gehabt und wir hätten hier keine Debatte gehabt. Das ist doch hier wohl Klartext.

    Und man muss doch sagen, Herr Grube hat das doch schon schön zitiert. Das liegt im ganzen Rathaus aus. Das kriegen Sie überall, das Heft steht. Da steht alles drin. Wir brauchen hier die Leute, die Bevölkerung nicht verrückt machen, wenn ich das höre. Also aber Fakt ist auch eins. Gehen Sie doch mal am Montag zur Kundgebung auf den Domplatz. Gucken Sie sich mal die Leute an, die dort hingehen. Das ist nicht alles der AfD. Also ich musste mir das leider erzählen lassen. Wie viel, ich weiß gar nicht, mit welcher Partei ich jetzt anfangen soll, die Bürger, die da sind. Will ich gar nicht. Das heißt, naja, ich habe einen bevorzugt. Da sind alle Schichten vertreten und alle haben Angst, was hier passiert. Weil das nicht mehr normal ist. Das ist einfach nicht mehr normal, was uns die Bundesregierung hier anbietet. Das muss man so sagen.

    Rein und raus aus die Kartoffeln. Man beschließt erst was. Die Unternehmen wissen gar nicht, wie sie es bezahlen müssen. Auch unsere Unternehmen in Magdeburg. Es gibt viele große Unternehmen, das haben wir uns auch sagen lassen, die Probleme haben mit der Gastlieferung. Die können gar nicht mehr bezahlen. Wenn das so weitergeht, noch ein, zwei Wochen, werden wir uns mal umschauen in Magdeburg, welche Unternehmen alles Insolvenz anmelden, weil sie gar kein Geld mehr haben. Ja, das haben wir uns auch bestätigen lassen bei der SWM. Auch unsere kleine Fraktion war bei der SWM, weil wir uns so umgemacht haben, wie sieht es aus. SWM, sehr zuversichtlich, die haben uns sehr beruhigt und haben uns genau gesagt, wie das so läuft. Das fand ich toll, muss man so sagen. Da geht auch ein Lob an die SWM, muss man so sagen. Also die beiden Geschäftsführer und auch der, der für die Finanzen, der Prokurist oder was das war, ich kenne die ja nicht alle so persönlich, Herr Stern kennt die ja alle besser, muss man so sagen, haben uns sehr beruhigt dabei. Wir haben uns da wirklich, das ist so, und das war auch eine feine Sache.

    Jetzt muss ich noch mal gucken, was ich noch loswerden muss, weil es mich hier so ein bisschen nervt in der Debatte. Ich habe ja noch Zeit zum Reden, weil sonst sind wir her zu früh fertig heute. Das will ich auch nicht, muss man so sagen. Ich komme lieber am Montag noch mal her. Ja! Nein, ich habe das eigentlich schon gesagt. Wir können, also, ach so, der letzte Satz noch mal. Ich hätte mir gewünscht heute hier im Stadtrat zu dieser Debatte, dass man vielleicht vorher sich alle mal getroffen hätte. Wir hätten uns mal unterhalten, was können wir machen, wie können wir die Bundesregierung auffordern zu Friedensverhandlungen. Dass wir mal was zusammengeschrieben hätten, so wollen wir das gerne haben. Das wäre doch, was Sie lesen. Und nicht darüber zu debattieren, Energiesparen, wir wollen dies und jenes, was ich heute gehört habe. Man kann das ja auf YouTube alles gucken. Das wäre, glaube ich, der richtige Weg gewesen. Und ich hoffe jetzt, dass wir endlich mal zu den Sachthemen kommen. Da steht heute so viel drauf. Da gibt es noch viel zu diskutieren. Dankeschön.



  • Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich denke, die Redebeiträge, so wie ich sie jetzt auch erlebt habe, haben eigentlich gezeigt, dass diese Debatte nicht in dieses Haus gehört. 80, 90 % auf das, was Herr Zander jetzt noch einmal gesagt hat, waren ja bundespolitische Fragen und bei allem Verständnis. Aber für Friedensverhandlungen sind wir nun einmal nicht zuständig. Wir sind allerdings zuständig – und das ist das gute Recht eines jeden Stadtrates –, sich danach zu erkundigen, wie wir mit der Krisensituation umgehen. Simone Boris hat da schon einiges erwähnt. Ich will es nur in aller Kürze ergänzen.

    Wie sind wir darauf vorbereitet, was wir tun können? Vielleicht zur Einschätzung der Experten, was das Stromnetz in Deutschland anlangt. Das bereits berühmte Bundesamt für Bewältigungsschutz und Katastrophenhilfe – wirklich gut, was sie machen – schreibt, die Stromversorgung in Deutschland zähle europaweit zu den sichersten. Die meisten Stromunterbrechungen, die die Experten haben, haben sie – da muss ich Sie entschuldigen, ein bisschen schmunzeln – die Ungarn. Dann kommen Italien und Frankreich, und Deutschland ist mit den außerplanmäßigen Stromunterbrechungen im Normalfall relativ gut. Die Folie habe ich jetzt nicht mit, um es einfach einmal zu verdeutlichen. Wir sind an der Stelle. Die Balken geben die Stromunterbrechungen. Das bezieht sich jetzt auf das Jahr 2013, das wird aber nicht anders gewesen sein im Einzelnen wieder. Das Stromnetz in Deutschland wird als relativ sicher eingeschätzt. Haben Sie auch eine Folie für 2023? Das heißt aber nicht, das habe ich jetzt nicht parat. Das dachte ich mir. Das sind Zahlen von 2013. Dann lassen Sie es noch einmal ausreden. Darf ich ausreden, Herr Stadtrat? – Vielen Dank.

    Die Oberbürgermeisterin hat die Felder hier schon benannt, mit denen wir uns im Augenblick auseinandersetzen. Risiko- und Krisenkommunikation ist ein ganz wichtiger Punkt. Leuchttürme, Notruf, Meldestellen – ich will das kurz erläutern – und Notfalltreffpunkte. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Leuchttürme, Notruf, Meldestellen – ich will das kurz erläutern – und Notfalltreffpunkte. Das sind die Hauptbearbeitungsfelder, die wir derzeit noch einmal bearbeiten, mit Blick auf die Aktualisierung der Gefahrenabwehrpläne, die es bei der Feuerwehr natürlich dazu gibt.

    Ich will einmal grundsätzlich sagen – das hat die Volksstimme heute in dem Artikel ganz gut wiedergegeben, und auch Herr Grobe hat es gesagt –, es wird also keinen Rundum- und Vollkasko-Schutz geben. Der Normalbürger wird sich – ich sage das hier so salopp – im Falle eines lang anhaltenden Stromausfalls durchschlagen müssen. Es wird keine Lösung für jede Lebenssituation geben. Dafür gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entsprechende Hinweise. Ich selbst habe meinen Keller nicht angesichts der Stromproblematik, aber im Frühjahr nach Ausbruch des Krieges in der Tat einen entsprechenden Vorrat eingerichtet. Vorrat, dann ein altes Transistorradio, der batteriebetrieben ist, und, und, und. Das ist so profan, und man ist ja auch immer ein bisschen zögerlich. Das ist ja auch so ein Problem als Katastrophenschützer. Machst du jetzt so einen öffentlichen Aufruf, du willst auch keine Panikkäufe jetzt irgendwo provozieren. Aber man muss sagen, das Bundesamt, was es schreibt, das macht Sinn. Jeder, der dazu in der Lage ist, sollte sich darauf einstellen, einmal einige Tage ohne Strom auskommen zu können. Dafür werden sehr praktische und, ich meine, auch sehr verständlich dargestellte Hinweise in den einschlägigen Broschüren, die überall ausliegen, auch bei uns gegeben.

    Das Thema Risiko- und Krisenkommunikation ist natürlich ein großes Problem, weil wir davon ausgehen, dass auch die Mobilfunknetze nicht ewig oder nicht allzu lange wirklich dann auch bestehen bleiben können, häufig ja dann auch überlastet sind und zusammenbrechen. Hier geht es also darum, wie können wir die Bevölkerung mit entsprechenden Hinweisen erreichen, wie können wir aber auch die Betreiber kritischer Infrastrukturen, die auch ihre Verantwortung tragen, wir haben ja auch entsprechend auf ihre Anfragen dazu geantwortet, wir dürfen doch nicht den Eindruck erwecken, dass wir jetzt hier als Katastrophenschutzbehörde in der Lage sind, auch die Hausaufgaben für ein Klinikum zu machen, die Hausaufgaben zu machen für ambulante Pflegedienste und so weiter, die müssen schon ein Stück weit auch sich selber überlegen, wie sie sich auf solche eine Situation vorbereiten. Das kann man noch mal pushen, da sind wir auch dabei, da noch mal darauf hinzuweisen, die Leute auch konkret anzusprechen und auch noch mal zu hinterfragen, ob man sich da überhaupt schon mal Gedanken gemacht hat, aber unsere Möglichkeiten, diese Probleme am Ende zu lösen, sind relativ begrenzt.

    Leuchttürme, Notruf, Meldestellen, es wird also darum gehen, dass wir im Notfall Standorte einrichten in der Stadt, was wir natürlich im Vorfeld auch kommunizieren müssen, wo man einfach Informationen bekommt, wo man aber auch Hilfsangebote bekommt, wo wir bestimmte Angebote oder Beratungen auch weiter vermitteln können, dazu sind die freiwilligen Feuerwehren, also die Gerätehäuser der freiwilligen Feuerwehren vorgesehen, die werden auch mit Notstromaggregaten ausgerüstet, das habe ich übrigens auch letztens im Ausschuss gesagt, dass wir bezugnehmend auf Ihren Antrag oder Ihre Anfrage, dass die jetzt noch ausstehenden drei Notstromaggregate in der Tat jetzt beschafft werden sollen, also das muss ich jetzt auch so ehrlich sagen, das wollen wir jetzt vorziehen, da gibt es ja einen entsprechenden Plan, übrigens aufgrund einer Drucksache, die KGM eingereicht hat, schon im Jahr 2013, es gibt eine Drucksache, wo KGM in Abstimmung mit uns, mit der Feuerwehr und anderen Dienststellen einen Plan gemacht hat, wie gehen wir im Katastrophenfall lang anhaltender Stromausfall um, was ist da noch zu tun, wie können wir uns darauf vorbereiten und da stehen jetzt, was die Gerätehäuser anlangt, in der Tat noch nicht Notstromaggregate aus, die wollen wir jetzt kurzfristig beschaffen, damit wir da auf dem Stand sind.

    Es gibt natürlich nicht überall im Stadtgebiet Gerätehäuser, deshalb schauen wir vor allem auch im Innenstadtbereich, was können wir dort an Alternativen anbieten, möglicherweise Feuerwachen Nord und Süd oder auch die Objekte, die in diesem Papier von KGM in dieser Drucksache auch unter der Priorität 1 geführt werden, also Notstrom Priorität 1, neues Rathaus, dann der Abfallwirtschaftsbetrieb in der Sternstraße Bürgerbüro Mitte, das sind wir jetzt dabei im Augenblick abzustimmen und um das einfach dann entsprechend auf den Punkt bringen zu können. Daneben wird es Notfall Treffpunkte geben, wo man also Hilfeersuchen dann auch entgegen nimmt und auch bestimmte Hilfsmaßnahmen einleiten will, hier sind wir bereits mit KGM und dem Amt für Schule und Sport im intensiven Kontakt.

    Ja und so geht es jetzt im Grunde, wenn das hier läuft, geht es jetzt weiter, was die Logistik anlangt, ist ja schon einiges gesagt worden, muss ich jetzt nicht wiederholen, Organisation der Gefahrenabwehr, ja natürlich, da steht ein Stück weit, ich sage mal das Personalproblem mit durch, also wir haben den Katastrophenstab, der stand ursprünglichmals etwas über 30 Personen, dann haben wir im Zuge der ganzen Katastrophen jetzt ausgeweitet, zuletzt nach dem Hochwasser 2013 arbeiten dort 130 Personen, da sind mir aber eine ganze Reihe Personen inzwischen abhanden gekommen, die sind einfach nicht mehr in der Stadtverwaltung oder andere haben aufgrund Überlastung mit anderen Aufgaben ihre Funktion aufgegeben, das ist ein Thema, mit dem wir uns schon länger beschäftigen, dass wir diese 130 wieder auffüllen müssen und wir müssen jetzt natürlich akut dann auch in der Lage sein, es läuft ein Stück weit dann gegen das, was wir mit Blick auf Energieeinsparung dann auch über den Jahreswechsel an Schließungen durchführen wollen und müssen, dass wir einfach Mitarbeiter im Notfall auch wirklich greifbar haben, also das wird noch mal eine Herausforderung, da sind wir jetzt dabei, das dienstrechtlich abzuklären oder gegebenenfalls auch entsprechende Verfügung für die Oberbürgermeisterin vorzubereiten.

    Ja gut, ich will es jetzt auch nicht allzu sehr in die in die Länge ziehen, ich wollte Ihnen einfach nur einen kurzen Einblick geben, mit was wir uns derzeit beschäftigen, vielleicht auch noch mal anknüpfend an das, was die Oberbürgermeisterin gesagt hat, vertrauen Sie einfach, wir haben gute Leute, wir haben gute Leute bei der Feuerwehr, aber wir haben auch gute Leute bei KGM und in vielen anderen Dienststellen, die sich jetzt kümmern, das heißt nicht, dass wir alles wissen, also wir sind natürlich für Vorschläge, konstruktive Vorschläge auch dankbar und sind immer bereit, sie auch über die einschlägigen Fachausschüsse über den aktuellen Stand auf dem Laufenden zu halten. Vielen Dank.



  • Das heißt aber nicht, das habe ich jetzt nicht verraten.

    Darf ich ausreden?



  • Jürgen Canehl GRÜNE/future!

    Frau Oberbäumeisterin und liebe Stadträtinnen und Stadträte, wir haben das ja in zwei Ausschüssen, wo ich drin bin, beraten. Diese Sporthalle ist sehr wichtig und sollte schnell erstellt werden. Die IGS Regine Hildebrandt wartet eigentlich auf bessere Verhältnisse, auf die Gemeinschaftsstudie, die wir dort haben.

    Wir waren ein bisschen enttäuscht, dass es nun wieder mal 1, so und so viel Millionen – ich habe es jetzt gar nicht im Kopf – teurer werden soll als 2020 und dass es keine Fördermittel für die Maßnahme gibt. Aber gerade deshalb bringen wir jetzt den Änderungsantrag ein, weil wir damit auch die Chance haben, angedeutet in Ziffer 8 schon der Drucksache, dass man über das Ausschreibungsverfahren nachdenken kann.

    Ich glaube, es ist sinnvoll, das an einen GU oder einen Totalunternehmer zu übergeben. Es ist unten begründet mit vier Punkten. Das Wichtigste ist, wir sparen mit Sicherheit Kosten und sparen Zeit. Es gibt Studien, dass man im Minimum bei einer solchen Vergabe 8 % der Baukosten einspart. Die Zeit, was wir ja eben auch behandelt haben, es wird ja alles sehr schwierig.

    Also, ich möchte Sie um Zustimmung zu unserem Änderungsantrag bitten. Danke.



  • Ja, zur Drogsache kurz. Wir werden der natürlich zustimmen, aber trotzdem kleiner Demutstropfen, den ich umbringen möchte. Wir werden nachher unter 6.17 die UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen als Tagesordnungspunkt hier haben. Und ja, die Sporthalle wird barrierefrei sein, aber auf meine Frage hin nicht für Behindertensport geeignet.

    Also das heißt, ein, zwei Rollstühle hält der Boden wohl aus, sage ich mal ein bisschen. Ich glaube aber auch, dass wir in Zukunft, dass solche Drogsachen wie 6.17 nicht nur Papiertiger werden, sondern tatsächlich perspektivisch auch zum Beispiel bei Sporthallen das mitdenken, dass das für Menschen mit Einschränkungen tatsächlich auch nutzbar ist im Sport und nicht nur beim Umziehen und Duschen.

    Oder auch, ich verweise kurz auf das Kutschehaus, was auch nicht barrierefrei aus Kostengründen gemacht wird. Da kann man nachher noch dazu kommen. Da bitte ich wirklich inständig, diese Dinge in Zukunft mitzudenken. Wir bauen so eine Turnhalle nicht für fünf Jahre, sondern für Jahrzehnte. Und bei allen Sportvereinen ist zu hören, dass die Abteilungen für Menschen mit Einschränkungen größer werden.

    Also die Teilhabe sollte und muss an diesem Punkt immer im Blick genommen werden. Und dahingehend einfach nur der Wunsch hier, das in Zukunft stärker zu beachten.



  • Ja, Pasemann für die AfD-Fraktion. Wir sind natürlich vollständig überzeugt davon, dass dieser Neubau notwendig ist und auch gut ist. Ich glaube, TUSS hat es seit langer Zeit verdient, dass wir uns darum kümmern.

    Wir haben folgendes Problem, der Aufwuchs, den wir heute beschließen sollen von 1,16 Millionen. Das wird ja inzwischen zur schönen Angewohnheit, dass jetzt fast schon im monatlichen Rhythmus etwas teurer wird. Wir können da im Augenblick sicherlich nichts gegen machen, aber wir können trotzdem ein gewisses Kostenbewusstsein entwickeln. Ich habe im Umweltausschuss da schon mit der zuständigen Planerin darüber geredet.

    Also wir haben ja nicht nur die 1,16 Millionen, die wir heute hier beschließen sollen, sondern da kommen noch obendrauf 215.000 Euro. Wir haben einen angespannten Haushalt. Wir wissen alle nicht, wo das Geld herkommen soll und wir haben da drei Positionen, wo ich wirklich die Sinnhaftigkeit in Frage stelle.

    Das ist einmal die Photovoltaikanlage in Höhe von 90.000 Euro. Die Planerin konnte mir nicht sagen, ab wann sich wirklich die Ausgabe für diese Photovoltaikanlage rentiert. Sie konnte mir auch nicht sagen, was mit dem dort erzeugten Strom gemacht werden soll. Egal.

    Das Gründach, ja sicherlich sehr schön. Ich weiß auch, dass das die Freunde von der grünen Fraktion ganz toll finden, dass da auch was auf den Dächern wächst. Zusätzlich 60.000 Euro kann man, wenn man das auf den Punkt bringt, ja wir tun was für das Klima, kann man das auch mit einem weißen Dach machen. Das strahlt auch sehr gut, das reflektiert sehr gut die Hitze weg. Da braucht man kein Gründach, was auch die Statik teurer macht.

    Und dann zum Schluss, und das ist für mich so das schöne Highlight gewesen, 65.000 Euro für E-Mobilität. Ich habe dann gefragt oder darum gebeten, was das denn werden solle. Da sagte man mir, ja da sei geplant, man möchte dort zwei Ladestellen für Autos installieren. Allerdings sind diese 65.000 Euro nur Vorrüstung. Also letztendlich liegt dort dann irgendwo ein Kabel in der Erde. Das ist also vorgesehen.

    Ich halte eine solche Haushaltsdisziplin für nicht mehr hinnehmbar und deshalb beantragen wir die punktweise Abstimmung. Das heißt also die Punkte 2, 3, 4 und 5 bitte extra. Wir werden der Gesamtsache natürlich zustimmen. Dankeschön.

    Nur mal zur Gleichstellung, 2, 3, 4 und 5 oder 3, 4 und 5? Ich möchte alle Punkte einzeln abstimmen, in denen es um Kosten geht. Also der Gesamtaufwuchs ist ja bezeichnet in zwei, nämlich um 1,16 und dann kommen 3, 4 und 5. Die möchte ich extra abgestimmt haben.



  • Burkhard Moll FDP/Tierschutzpartei Ausschuss für Umwelt und Energie

    Ja, Burkhard Moll für den Umweltausschuss. Die Fragen von Herrn Pasemann kamen im Umweltausschuss und da gehörten die nur an mich hin. Ich habe ihn darauf hingewiesen, diese vielleicht im Finanzausschuss zu stellen. Da kamen sie nicht, da hätte man das erklärt bekommen.

    Und ich, für den Umweltausschuss sprechend, sage natürlich, Gründach und Photovoltaik, auf jeden Fall, war drauf. Das hatten wir auch schon beschlossen.



  • Roland Zander Gartenpartei/Tierschutzallianz

    Sander Gartmacher, der Tierschützer Jans. Also da möchte ich Herrn Moll mal ein bisschen verbessern. Der Stadtrat hat immer das Recht, zu jeder Drucksache Fragen zu stellen, und die müssen beantwortet werden. So steht es auch im Gesetz.

    Also das ist jetzt öfter so in Ausschüssen, das habe ich auch persönlich selber schon erlebt, dass die Verwaltung einfach nicht antwortet. Das finde ich schon mal eine Katastrophe. Also so geht es nicht. Eine Auskunft muss schon gegeben werden.

    Aber die andere Frage. Ich finde es auch erstmal nicht in Ordnung, dass es hier noch einen Änderungsantrag gibt. Weil Fakt ist eins: Die Sporthalle, die wir dort bauen wollen bei TUS, die wird so gebraucht und ist so gefragt. Wir sollten alles daran setzen, dass die Halle so schnell wie möglich gebaut werden soll.

    Und ich hätte jetzt, ja, jetzt bin ich doch dran. Diesen Antrag hätten wir im Bildungsausschuss schon stellen können, hätten wir da diskutiert. Den hätte ich heute auch nichts mehr gesagt. Ja, also mich interessiert als Stadtrat jetzt, Herr Rehbaum, was sagt dieser Änderungsantrag aus? Gibt es dann Verzögerungen mit der Bauweise wegen der Ausschreibung, was alles da dran hängt?

    Weil ich hätte gern gewusst, was heißt das für uns, wenn wir jetzt, weil es muss ja dann sicherlich eine Ausschreibung geben, um jemanden zu beauftragen. Oder darf unsere Oberbürgermeisterin einfach diese Millionen hier sagen: Sie kriegen das als Unternehmer. Sie dürfen das als Bauunternehmen alles selber managen. Das glaube ich nicht so.

    Also wir möchten einen schnellen Baubeginn haben, dass diese Halle so schnell wie möglich dort oben bei TUS fertiggestellt wird, dass die Kinder endlich vernünftig Sport betreiben können.



  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    wir sind momentan hier mit der EWI-Bau, mit der Entwurfsgrundlage bei Ihnen. Wie das so ist, wenn wir eine Aufgabe gestellt bekommen, dann gehen wir natürlich ohne Planung hinein. 2020 haben wir den Grundsatzbeschluss über eine Kostengröße, die hier damals aufgenommen wurde, befasst, 5,85 Millionen €. Da kannte keiner die Pandemieauswirkung, da kannte keiner die Ukraine-Krise und die aktuellen Situationen. Deswegen sind die Mehrkosten, die wir heute in dieser Drucksache sehen und manifestiert haben, leider gerechtfertigt.

    Auf die Frage von Herrn Sander einzugehen, was uns dieser Antrag bringt. Normalerweise bin ich verpflichtet, haushaltsfähig und landesvergaberechtlich bestimmte Grundlagen zu wahren. Das ist die Sparsamkeit, die Wirtschaftlichkeit. Wir sind natürlich immer angehalten, den Mittelstand zu fördern. Einzelvergaben würden dazu prädestiniert sein. Hier ist es aber so, dass wir tatsächlich bei der Sporthalle ein breites Feld an mittelständischen Unternehmen in unserem Land haben, die in der Lage wären, diese Baumaßnahme umzusetzen.

    An der Stelle stellen wir uns als KGM nicht quer. Wir machen das auch in anderen Baumaßnahmen wie bei unserer IGS, bei dem Großbauvorhaben, wo wir sagen, da ist auch ein TU oder GU der Richtige, um Wirtschaftlichkeit oder Zeitersparnis zu generieren. Das sehen wir hier an der Stelle eben auch. Wir finden hier durchaus Argumente, um die vergaberechtlichen Anforderungen belegen zu können, dass wir mit einer GU, TU-Ausschreibung Vorteile für uns als Verwaltung und für die Ziele, die wir hier haben, Kostensicherheit und Terminstellung und trotzdem Wahrung von Qualität erreichen können.



  • Herr Wolf, Sie haben eben Licht und Schatten gegeneinander gestellt. Auf der einen Seite soll der Mittelstand gefördert werden, auf der anderen Seite wissen wir ganz genau, wie eine GU-Ausschreibung läuft. Eine GU sucht sich im Prinzip einen Haufen Partner, lässt sich Angebote zuarbeiten, pauschalisiert die, übergibt die letztendlich, haut seinen GU-Zuschlag drauf, fünf, zehn Prozent, um auf der sicheren Seite zu sein, und er nimmt ihm Arbeit ab in gewisser Weise. Schon richtig. Aber ob das für den Mittelstand gut ist, für die Firmen hier vor Ort, wage ich ein bisschen zu bezweifeln. Ich bin da sehr, sehr skeptisch, ob das dann auch so funktioniert.

    Und es ist auch die Frage, wo der GU herkommt. Im nächsten Jahr, lieber Jürgen, glaube ich, werden in vielen Bereichen, auch in der Bauwirtschaft, die Karten auch nochmal ein bisschen neu gemischt. Wir haben im Moment, sagen wir mal, auf der einen Seite Fachkräftemangel, das ist richtig, wir haben Materialmangel, wir haben aber auch steigende Baukosten, weil es immer komplizierter wird zu bauen. Und auch ein GU hat letztendlich das Anrecht, wenn er Mehrkosten feststellt oder wenn es Veränderungen gibt, diese dann auch kostenpflichtig, sagen wir mal, gegenüber dem Bauherrn zu tätigen.

    Mich wundert ein bisschen, dass dieser Antrag jetzt, sagen wir mal so, hier wirklich in der letzten Minute uns auf den Tisch kommt. Also ich würde meiner Fraktion jetzt als mittelständigen Unternehmer sagen, stimmt dem bitte nicht zu. Und ich denke, das will auch mit einer normalen Ausschreibung klarkommen, so groß ist das Baufahren nicht. Es ist eine zusätzliche Belastung für KGM, das gebe ich zu. Also Sie müssen das letztendlich koordinieren, Sie müssen die Bauleitung strickehender übernehmen, als wenn das ein GU macht. Aber wir sollten auch mal ein bisschen an die Firmen denken, die hier in Magdeburg im Land ihr Geld verdienen. Danke.



  • Ja, ich war heute noch nicht dran, von daher muss ich das mal einstellen. Rösler für die SPD-Fraktion. Erstmal sind wir uns ja einig, dass die Sporthalle unheimlich wichtig ist, dass der Bereich dort, der sportliche Bereich in der Neustadt unheimlich wichtig ist und deswegen wollen wir so schnell wie möglich die Halle haben und natürlich auch so kostengünstig und vor allen Dingen auch in der Bauphase so schnell wie möglich. Die soll nicht nur schnell möglich beginnen, sondern vor allen Dingen auch so schnell wie möglich fertig werden und von daher ist der Vorschlag, der Änderungsantrag aus meiner Sicht genau richtig und das führt auch dazu, dass Kosten, die, wenn das sich über längere Zeit hinauszieht, die Baumaßnahmen sich nicht so weit hinaus, also nicht so erhöhen werden, wenn das, wenn einfach der Zeitrahmen begrenzt ist.

    Wir haben also in den letzten Jahren mit meistens mit Generalunternehmer in der Regel meistens ganz gute Erfahrungen gemacht. Es gibt ein, zwei Ausnahmen, aber meistens ist es der Fall und von daher sollten wir es auch an der Stelle versuchen. Und dann noch mal zu dem Thema Zusatzkosten für Gründach. Ja, diese Zusatzkosten haben wir, das ist aber an anderen Stellen drucksam, wie wir vor schon vor zwei, drei Jahren jetzt beschlossen haben, schon dargelegt worden, dass diese Gründächer letztendlich der Stadt langfristig Geld sparen, zum Beispiel bei der Klimatisierung, beim Beheizen und ähnlichen. Da sind die Summen, die wir jetzt hier drin haben, dann letztendlich, ich will nicht sagen Kina, aber nur einen kleinen Teil der Kosten, die über 20 Jahre ansonsten abfallen würden.

    Und ähnlich ist es mit einer Solaranlage oder mit anderen zusätzlichen Einrichtungen, die wir dort für die Zukunft einbauen. Das ist auch übrigens auch so mit Stromkabel oder eine Vorhaltung für eine Elektro-Lademöglichkeit. Wir müssen davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren die Möglichkeit bestehen muss, dass da zum Beispiel auch eine Mannschaft, zum Beispiel aus Niedersachsen oder aus Brandenburg, mit dem Bus dort ankommt und da ein Spiel oder eine Sportveranstaltung teilnimmt, dass die auch dort das Auto aufladen können oder den Bus aufladen können müssen. Und von daher ist es sehr sinnvoll, an solche Sachen jetzt zu denken, bevor wir in zehn Jahren wieder anfangen, alles aufzureißen und alles neu zu machen. Und von daher sind die Kosten, die jetzt da als Zusatzkosten angesetzt werden, sehr gerechtfertigt und wir stimmen dem Änderungsantrag und der Drucksache zu.



  • Jürgen Canehl GRÜNE/future!

    Ich kann nur zustimmen, was Herr Röster eben alles gesagt hat. Das möchte ich nicht wiederholen, aber einen Punkt möchte ich an Herrn Schuster anknüpfen. Ich sitze jetzt seit vielen Jahren im Ausschuss für kommunales Gebäudemanagement und auch im Vergabeausschuss. Und Herr Pott erlebt das ja auch immer wieder.

    Der Punkt ist, die Verwaltung hat selber geschrieben, wir müssen über das Ausschreibungsverfahren nochmal nachdenken. Sehr vorsichtig. Aber wir wissen, dass die Verwaltung das gerne hätte, dass wir diesen Änderungsantrag heute beschließen. Und das hat eine ganz klare Ursache. Wir haben im anderen Fall gewerkeweise alles mögliche auszuschreiben. Und wir erleben permanent, dass wir gar keine Angebote kriegen für bestimmte Gewerke. Dass wir wieder neu ausschreiben müssen. Dass wir vielleicht nur ein Angebot kriegen. Dass wir gar keinen Preisvergleich mehr haben.

    Und wie Herr Röster eben schon gesagt hat, wir haben die Grundschule beispielsweise am Westring billiger und schnell gebaut, bauen lassen. Wir haben die Kindergärten schnell und gut bauen lassen. Na gut, da kann man auch über den Sonnenschutz nachdenken, das ist jetzt mal egal. Aber das sind doch alles Beispiele, wo wir eigentlich in der jetzigen Phase wirklich gut beraten sind, das so zu machen.

    Die Einzelnen, die richtig leiden, das sage ich jetzt mal, ich bin ja kein Architekt, auch wenn ich ein Planungsbüro hatte. Die Architekten, die werden jetzt ein bisschen mehr, wie soll ich mal sagen, haben nicht mehr diesen Spielraum. Weil eben ein Totalunternehmer dann sagt, da geht es jetzt lang und es wird eben eine bestimmte schnelle Ausschreibung gemacht. Aber dass nun der Mittelstand dadurch gefährdet wird. Gerade weil du sagst, die haben es, die kriegen es nicht gebacken mit den Arbeitskräften und so weiter.

    Wir sollten ja auf ein GÜ oder ein Totalunternehmer wirklich hoffen. Genauso wie wir das wahrscheinlich machen werden, wenn wir dann die Schule am West, für die IGS am Westring am Listemannstraße bauen. Also da werden wir auch in diese Richtung fungieren müssen, damit wir überhaupt klarkommen. Danke.



  • Schwenke, CDU-Ratsfraktion. Ich bin jetzt, erstens freue ich mich für TUSS und für die Schulen, dass sie dort eine neue Sportwelle bekommen. Bin ein bisschen neidisch, dass es mindestens zwei Sportwellenthalle ist. Hätte ich mir meinem Oberstleber auch gewünscht und als VfB-Präsident. Erst recht ist jetzt diese Zwei-Sportwellenthalle, die drei Spielwelle eingeteilt. Ich habe es gelesen. Eigentlich hätte ich mir auch gewünscht, aber ich gönne es den Leuten von TUSS und ich gönne es ihnen, dass es so schnell wie möglich passiert.

    Insofern ärgert mich jetzt die Diskussion, die wir jetzt führen, aufgrund eines Antrags, der heute vorliegt, ob das entsprechende Drucksache passiert, über den GU. Ist mir eigentlich mit Verlaub völlig egal. Hauptsache am Ende, es geht einigermaßen schnell und wir halten weitestgehend die Preise. Das ist eigentlich das für mich Entscheidende bei der ganzen Geschichte und jetzt schreiten sich die Experten, ist das über die vorliegende Drucksache einfacher, sicherer oder ist es über einen Generalminister, der immer sicherer ist. Wir plädierten ja in der Vergangenheit auch immer für einen GU und wäre das ordentlich vorbereitet gewesen in der Drucksache, würde ich das wahrscheinlich jetzt auch mittragen, aber mich ärgert es. Ich habe über die Sorge, wenn wir eine Strategie ändern, dass es dann erstmal eine Zeitverzögerung gibt. Das ist unsere Sorge. Drum sind wir hier eher bei der Drucksache und würden das über KGM abwickeln lassen und das ist eigentlich auch einer der Hauptgründe. Wichtig ist am Ende, dass es schnell geht und im Preis bleibt.

    Und eine Anmerkung noch zum Thema Photovoltaik. Ich habe also vor 10, 15 Jahren auch mal vereinzelt ein Nährbohren müssen. Bei uns war es das Leben, weil es einen Kugel gab. Da durften wir keine Photovoltaikanlage einbauen, haben wir nicht gefordert bekommen. Ich würde mich heute freuen, wenn wir sie hätten, denn wir könnten wirklich Strom durch Selbsterzeugung sparen. Das ist schon erschütternd, da werden wir nochmal darüber reden müssen, liebe Vorbeigeordnete, wenn wir von der SVN mitgeteilt bekommen, dass wir aber gleiche Stromverbrauch im nächsten Jahr statt 8.000 Euro in diesem Jahr 30.000 bezahlen müssen. Das ist ein richtiger Hammer. Das kann die Sportvereine alleine nicht schultern. Ich hätte mich gefreut, hätten wir Stromsparmaßnahmen damals einbauen können, können wir jetzt immer noch nicht, weil die Investitionen kriegen wir auch nicht gefördert. Jetzt im Nachgang können wir uns auch nicht leisten. Das ist also ein Thema, über das wir mal reden sollten. Wir sollten an der Stelle Vorsorge halten.

    Eine Anmerkung, so ganz sachkundig war das nicht. Das Thema Busse sollte man an der Stelle, was Ladestationen sind, ausklammern. Die haben andere Bedarfe als Autos. Das ist eine ganz andere Dimension. Ich habe nichts gegen vorsorgliche Einbau von Ladestationen, aber bitte nicht mit Elfen und Birnen vergleichen. Lasst uns dem zustimmen, egal jetzt ob GU oder wie ihr vorgelegt. Wir werden der Vorlage folgen und natürlich nicht ablehnen, wenn der Änderungsantrag zugestimmt wird. Vielen Dank.



  • Stephan Papenbreer FDP/Tierschutzpartei

    Ja, Stephan Pappen, HFTP-Tierschutzpartei. Zunächst einmal sind wir natürlich auch dankbar, dass der Ersatznobel kommt, der wichtig ist, und dem werden wir uns natürlich nicht entgegenstellen. Gleichzeitig werde ich oder ein Teil von uns dem Änderungsantrag nicht zustimmen.

    Ich habe schon häufiger, auch im Stadtrat, gesagt, dass wir die Ausschreibung verändern müssen. Wir müssen Ausschreibungen insofern verändern, und das ist gerade hier von meinem Kollegen auch gesagt worden, dass Ausschreibungen mit einem ökologischen Abdruck, Fußabdruck versehen werden, dass wir hier nicht Generalunternehmer bekommen. Ähnlich wie wir es zur Reinigung hatten, der Straßenbahnlinien, dass in Bayern jemand den Auftrag kriegt und per eBay-Kleinanzeigen hier Kleinunternehmer sucht, um seine Arbeit zu machen.

    Wir brauchen einen ökologischen Abdruck, dann können wir auch Generalunternehmer nehmen, nämlich aus der Region, die nicht weit anreisen und wo wir die Region auch unterstützen. Das muss eine Aufgabe der Stadt sein, dieses endlich zu verändern. Punkt 1.

    Punkt 2. Ich habe zwei Fragen, was mich interessieren würde und vielleicht kann mir die jemand beantworten. Zum einen, ja, PV-Anlage finde ich wichtig, zum zweiten, eine zusätzliche Grünfläche statt einer PV-Anlage, verstehe ich nicht ganz. Weil beides zu nehmen, macht für mich keinen Sinn. Sondern wenn, ganz, Photovoltaik auf der Gesamtfläche, Punkt 1.

    Punkt 2. Verstehe ich auch wirklich nicht und das ist ja schon mal angesprochen worden. Die Vorrüstung der E-Mobilität sollte fast das gleiche kosten wie die PV-Anlage als solches. Ist für mich völlig unerklärlich und bedarf sicherlich nochmal einer kleinen Erklärung. Ich bedanke mich.



  • Ganz kurz noch mal zu den Worten von Herrn Schuster zurückkommend. Unsere bisherigen Bauvorhaben dokumentieren ziemlich deutlich, dass gerade der Mittelstand hier aus der Stadt immer wieder Berücksichtigung gefunden hat. Die realisierten Bauvorhaben werden immer dann in den Vorstellungen der Öffentlichkeit da auch nochmal gespiegelt, welche Firmen hier aus Nackteburg gekommen sind, welche aus Sachsen-Anhalt gekommen sind und welche überregional beteiligt waren.

    Und da können wir einfach dokumentieren, dass sich das wirklich tatsächlich gelohnt hat, hier in diesen Verfahren zu arbeiten. Und wir sparen tatsächlich in der Regel bei den meisten Maßnahmen, die wir dann so gewählt haben, Zeit. Da passt aber auch nicht jedes Vorhaben dazu. In der Regel sind das nicht die Sanierungen. Wir haben zwar jetzt sehr erfolgreich drei Schulen oder drei Teile einer Schule über ein TU realisieren können, aber da war auch viel, viel Vorarbeit notwendig und einige Handstände.

    Und wir sind im Nachgang sehr froh, dass wir Zeitraum eingehalten haben, Qualitäten eingehalten haben und die Fördermittel, die diesen Zeitraum vorgegeben haben, auch kassieren durften und auch vollständig ausgereicht bekommen haben. Das ist sonst nicht immer der Fall. Haben wir die Zeit, die Planungsintensität also in einem Zeitstrahl, dann ist ein normales Verfahren sicherlich gut und günstig. Aber wie wir es jetzt immer mehr feststellen, die Vergabeverfahren an sich, das ist das, was jetzt wirklich uns weh tut und krank, gerade bei bestimmten Ausschreibungsbudgets und Grenzen sind wir nachher im EU-weiten Vergabeverfahren, haben lange Vorankündigungszeiten und dann auch Ausschreibungsfristen, bis wir dann tatsächlich auch den Beschluss fassen können und auch Sie denn als Stadträtinnen und Stadträte beteiligt haben und die Entscheidung getroffen haben, hat sich die Zeit und die Welt auch schon ein Stückchen weiter gedreht.

    Und in der heutigen Situation mit den Krisen ist es nicht mehr zeitgemäß und da haben wir tatsächlich Probleme, auch den Bausektor und die Firmen zu begeistern und für uns überhaupt aktiv zu werden. Und das dokumentiert sich einfach auch in den Ausschreibungsergebnissen, dass die Firmen Sicherheiten einbauen in den normalen Ausschreibungszyklen teurer anbieten, als sie eigentlich müssten, weil sie sich Sicherheiten dort einpositionieren.

    Und da denke ich, dass für eine Neubaumaßnahme, wie es die Sporthalle ist, die einen überschaubaren Bauhorizont abliefert, hier auch eine Kalkulationsfähigkeit für ein GU bildet, der jetzt die ganze Palette der Leistung von der Fortschreibung, der Planung bis zur Realisierung hier in einem Paket abgeben muss.

    Zu den Einzelfragen PV-Kosten und Gründachkosten, natürlich sind hier auch nicht das Gründach in Gänze gemeint, sondern tatsächlich nur der Sozialanbau und dort, wo es sich auch überhaupt lohnt, ein Gründach zu etablieren, wegen der Spannweiten und der Ausdruckung auf Tragen. Ein bisschen kürzer, wir gucken so ein bisschen alle auf die Uhr, wir sind bei der ersten Rucksache.

    Und beim PV vielleicht noch eine Sache, warum das so teuer ist. Wenn ich natürlich von den Gleichzeitigkeiten ausgehe, ich habe einen Spielbetrieb, ich habe Zuschauer, ich habe eine Volllast mit Beleuchtung in allen Anforderungen, ich habe sämtliche Abnehmer gleichzeitig und draußen lade ich auch noch E-Autos, dann muss ich natürlich die Absicherung auch bringen und die gesamte elektrotechnische Anlage muss das hergeben und deswegen haben wir hier eben auch einen sehr hohen Kostenansatz in der Gesamtmaßnahme, wenn wir alles haben wollen.



  • Ja, Kumpf-AfD-Fraktion, wie auch im Ausschuss schon erwähnt, haben wir wieder einen Fall, wo die MVB unterstützt werden muss. Diesmal liegt es am 9-Euro-Ticket und da möchte ich nun mal die mahnenden Worte loslassen, dass grüne Experimente und Träumereien halt irgendwie bezahlt werden müssen.

    Und jetzt haben wir hier wieder das Problem, über drei Millionen Euro muss die Stadt bezahlen. Ja, ich weiß, da wird es gleich wieder kommen, das kriegen wir ja wahrscheinlich wieder, da stehen die Worte in der Drucksache, die Landeshauptstadt geht davon aus. Dann hoffen wir das mal, wie so oft, dass wir hoffen, dass alles funktioniert.

    Aber von mir halt, wie gesagt, die mahnenden Worte, das 9-Euro-Ticket, inwieweit das erfolgreich war, kann ich ja sozusagen, es war sehr ernüchternd, was da für ein Erfolg von ausging. Und drei Millionen sind zwar jetzt nicht durch die Stadt hoffentlich zu tragen, sondern wieder nur Steuermittel, die auch der Bürger zu bezahlen hat.

    Und das vielleicht auch zukünftig an die Grünen bei solchen Sachen zu bedenken, das kostet alles Geld und muss im Vorfeld bedacht werden. Vielen Dank.



  • Ja, Dankeschön. Es geht um diverse Grundstücksan- und Verkäufe, die wir vermutlich in diesem Haushaltsjahr nicht mehr komplett abwickeln können. Deswegen wird es notwendig, zwischenzeitlich den Liquidkreditrahmen zu erhöhen.

    Das wird aber in einem zeitnahen Rückfluss wieder sein, wird sich aber über den Jahreswechsel wahrscheinlich hinziehen. Deswegen diese Vorlage. Das LVWA, also das Landesverwaltungsamt, muss noch zustimmen.

    Und ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.



  • Die Pasemann-AfD-Fraktion, wir haben da so unsere Bedenken. Ich weise auf eins hin, und zwar auf das Interview, das gestern noch in der Erfolgsstimme stand, von Kai Bartels, dem Präsidenten des Landesrechnungshofs. Die Kassenkredite sind ein Hauptärgernis und ein Hauptkritikpunkt für den Landesrechnungshof. Erschreckend ist, dass ca. 48 Prozent aller Schulden inzwischen über Kassenkredite abgewickelt werden. Das heißt also, in der Bundesregierung heißt das ja jetzt Sondervermögen. Das ist also etwas, was zwar Schulden sind, aber dann doch nicht so richtig.

    Der Kassenkredit sollte der Kommune die Möglichkeit geben, flexible, anstehende Aufgaben zu lösen, die nicht vorhersehbar sind. Das ist sicherlich ein vernünftiges Instrument, keine Frage. Hier geht es aber um etwas Besonderes. Hier geht es darum, dass wir als Stadt die Grundstücke zusammenkaufen und vorhalten werden, die irgendwann dann Intel nachher übernimmt. Wir möchten da jetzt nicht irgendwie schwarz malen, wir werden auch nicht dagegen stimmen, aber eins ist sicher.

    Keiner von uns Stadträten hat jemals eine vertragliche Vereinbarung zu diesen Grundstücksgeschäften gesehen. Kein Mensch weiß, was genau ist denn bis jetzt überhaupt geregelt mit Intel. Wird es in der Tat so sein und wenn man mir da heute eine Antwort geben kann, von mir aus auch nachher in der nichtöffentlichen Sitzung, wird es dann in der Tat so sein, dass Intel sich schon verpflichtet hat, verbindlich verpflichtet hat, diese gesamte Fläche dann der Stadt Magdeburg auch abzukaufen oder gibt es ein Letter of Intent, wie das immer so schön in Neudeutsch heißt und mehr nicht.

    Also wir haben hier unsere Probleme mit dieser Zustimmung. Es geht um einen nicht unerheblichen Betrag und er ist auch für die Zukunft der Stadt Magdeburg prägend, entscheidend. Also das ist uns hier zu wenig als Vorlage für die Stadträte, um darüber entscheiden zu können. Vielen Dank.



  • Simone Borris Oberbürgermeisterin

    Ja, ich würde das aufgreifen, was Herr Pasemann gesagt hat. Wir haben heute den Tagesordnungspunkt im nichtöffentlichen Teil lassen. Lassen Sie uns bitte an der Stelle darüber sprechen.



  • Herr Pasemann, wäre gestern jemand im Finanzausschuss gewesen, dann hätten Sie Ihre Antwort schon längst, zumindest in der Fraktion, aus der Fraktion, wer da gewesen wäre. Hätten Sie in den letzten Verwaltungsausschusssitzungen zugehört, hätten Sie Ihre Antwort ebenfalls.

    Dass es aus meiner Sicht gerade diese Drucksache völlig unproblematisch ist, das kann wahrscheinlich jeder nachvollziehen, der im Prinzip damit inzwischen irgendwelche Kontakte hatte oder Informationen dazu hat. Und es ist auch aus anderer Sicht, aus meiner Sicht, unproblematisch.

    Erstmal ist es eine wichtige wirtschaftsförderliche Maßnahme, das ist ja ein Thema, was Sie immer vor sich her tragen, da ist es sozusagen die Hauptmaßnahme für die Stadt Magdeburg. Und darüber hinaus, selbst angenommen, Intel würde nicht kaufen, angenommen, dann wären diese Flächen auf jeden Fall wichtig für die Vermarktung für andere Betriebe, die sich dort ansiedeln. Und da gibt es garantiert Nachfrage an diesem Standort. Und von daher sehe ich also gar keine Probleme und bitte um Zustimmung.



  • Ja, ich persönlich habe mich jetzt eigentlich aus dem Grund gemeldet, um zu sagen, dass ich, anders als Herr Pasemann, nämlich sehr gut und sehr transparent informiert fühle zu dem Thema.

    Möchte mich da speziell bei der Wirtschaftsbeauftragten auch bedanken, die gestern das ausführlich im Finanzausschuss thematisiert hat, uns aber auch schon vorher, auch schon eine Sitzung davor informiert hat, dass das so kommt.

    Und naja, man kann halt nicht alles in jeder Sitzung im Ausschuss machen und wenn aus Ihrer Fraktion keiner im Finanzausschuss da ist, kann das mal durchrutschen. Dann kann man aber nachfragen und nicht gleich Böses befürchten.

    Selbst im Bauausschuss wurde das andeutungsweise thematisiert, nicht öffentlich mit dem Hinweis, alles andere dann im Finanzausschuss. Also eigentlich gab es viele Möglichkeiten, bereits dazu zu sprechen.



  • Ja, Pasemann, AfD-Fraktion noch mal. Ich weiß ja, dass es Ihnen auch gefällt, uns Böswilligkeit zu unterstellen. Das ist keine Böswilligkeit, sondern es liegt einfach in der Natur der Dinge, dass wir unseren Kassenkredit hier aufblähen und das ist etwas, was wir außerhalb des Haushaltes machen. Das ist einfach so und bestimmte Fragen sind bis jetzt nicht beantwortet.

    Ich weiß nicht, ob Sie mehr wissen und die Verträge gesehen haben. Wir kennen die nicht. Ganz einfach so. Das mag ja sein, dass wir da keine Kenntnis von haben, aber wir kennen sie einfach nicht und deshalb sei es uns gestattet, da nachzufragen.

    Außerdem habe ich zu Anfang meiner Ausführung gesagt, dass wir zustimmen werden, aber ich habe das Recht, hier unsere Befürchtungen wahrzumachen. Dankeschön.



  • Ich mache es auch relativ kurz. Dem Wegeleitsystem liegt eine Machbarkeitsstudie zugrunde, die auch der Drucksache anhängt. Wir planen ein Wegeleitsystem, das heißt wir planen Information für Touristen an entsprechend interessanten Orten in der Stadt. Wir planen keine Routenführung, wir planen keine Wegebeziehungen, wir planen keine Radwege und kein Radwegenetz. Wir planen Stehlen und unter anderem auch Willkommensschilder. Das ganze System folgt dem Motto Empfangen, Orientieren, Informieren.

    Und wir planen wie gesagt keine Routen in diesem Wegeleitsystem, auch wenn es Wegeleitsystem heißt. Aber Sie stehen vor dem Dom beispielsweise und da steht eine Stehle und da steht auf der linken Seite nach links geht es zum Rathaus, rechts geht es zum Hundertwasserhaus und so und so weit ist das. Und dann kriegt man vielleicht noch eine Karte und viel mehr wird das nicht sein.

    Also wenn ich die Änderungsanträge anschaue, sowohl aus der CDU-Fraktion, die deutlich über das Wegeleitsystem hinausgehen und das von Grüne Future, wo tatsächlich im Grunde das Radwegenetz ausgeschildert werden soll, haben beide Änderungsanträge nichts mit dem Wegeleitsystem zu tun, was wir momentan in der Drucksache haben. Also ich möchte Sie bitten sich zu konzentrieren auf die originäre Drucksache. Sie machen ansonsten neben dieser Drucksache sozusagen weitere Vorgänge auf, aber keine Ergänzung zum Wegeleitsystem, weil das ist durch die Machbarkeitsstudie vorher schon festgeschrieben.

    Ansonsten wird es zwei Schritte geben. Das eine ist das Design, darüber werden Sie dann auch nochmal abstimmen, informieren können und erst danach, wenn das beschieden ist, folgt dann die Umsetzung. Ansonsten, die Zahlen haben Sie alle gesehen, es wird finanziert werden und zum Schluss über Fördermittel und zum Schluss verbleibt vermeintlich ein Eigenanteil dann bei der Stadt in Höhe von 41.800 Euro. Vielen Dank.



  • Schwenke, CDU-Ratsfraktion, um die Diskussion ein bisschen abzukürzen. Unsere Änderungsanträge, die wir eingebracht haben, die waren eigentlich entstanden ein Stückchen unabhängig von dem touristischen Legeleitsystem, was wir in der Form, wie sie uns als Drucksache vorliegt, sehr begrüßen. Denn es ist dringend notwendig, dass wir uns da ein Stückchen modernisieren. Das alte ist ja auch schon eine kleine Frist in die Jahre gekommen.

    Nichtsdestotrotz sehen wir natürlich Handlungsbedarfe. Die haben wir in unseren Änderungsanträgen skizziert. Wir haben aber eingesehen, dass sie nicht eins zu eins mit der vorliegenden Drucksache übereinzubringen sind. Nichtsdestotrotz werden wir an den Ideen festhalten. Das aber in der nächsten Sitzung dann etwas selektiv. Diese Themen, die wir angesprochen haben, aufgreifend machen, indem wir ein Stückchen obsezieren werden, zu welchem Schritt wir dann einbringen werden.

    Zu der heutigen Drucksache ziehen wir unsere Änderungsanträge zurück. Aber wie gesagt, versprochen, sie kommen wieder, in anderer Form dann, in ein Stückchen angepasst. Denn das, was wir hier aufgeschrieben haben, ist mit Sicherheit dringend notwendig zu gucken, zu kontrollieren und zu schauen, was man damit machen kann. Da sind Handlungsbedarfe da, in unterschiedlicher Form. Das werden wir dann zu jeder Zeit wieder aufrufen.

    Wie gesagt, für heute werden wir die Anträge zurückziehen und würden auch bitten, dass die Drucksache in der jetzt vorgegebenen Form, ohne sie mit neuen Ideen zu bereichern, umzusetzen, damit wir da ein Stückchen nach vorne kommen. Alles andere sind Sachen, die natürlich auch als Aufgabe gestellt werden können, haben aber mit der Drucksache hier an der Stelle nichts zu tun.



  • Madeleine Linke GRÜNE/future!

    Wir haben den Änderungsantrag eingebracht, das touristische Informations- und Wegeleitsystem wird um ein touristisches Radverkehrsleitsystem ergänzt. Grundlage dafür ist das Radtourismusleitsystem der Altmark. Das ist auf der Anlage zu entnehmen. Ich habe kein genaues Bild der Altmark gefunden, aber das in Köln ist genauso wie in der Altmark. Also weicht gar nicht so stark von dem ab, was wir schon haben in der Landeshauptstadt, aber wird ergänzt um solche roten Schilder, die auch noch mal die Routen, die ja alle da liegen, die beim Stadtplanungsamt in der Verkehrsplanung ja auch da liegen.

    Wir haben ja Routen und auch mal wieder neue Sachen. In Magdeburg kann das ganz einfach ergänzt werden. Da muss man sich nicht was komplett Neues ausdenken. Aber diesen Änderungsantrag, der kam nicht von ungefähr. Ich habe noch mal geguckt, Frau Stiege hat es angesprochen, 2020 haben wir ja schon quasi einen Auftrag gegeben, dass wir diese Machbarkeitsstudie machen, am 8.10. Da habe ich noch mal reingeschaut, weil das war auch in meiner Erinnerung so, das habe ich auch im stbv übrigens ausführlich dargestellt, dass ich es immer so verstanden habe, wenn wir über ein touristisches Konzept sprechen, dass der Radtourismus da integriert wird und ich habe noch mal nachgesehen, tatsächlich findet sich auch das Zitat, sondern geht im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes darüber hinaus.

    Insoweit soll auch die Einbeziehung der touristischen Ortseingangsschilder, der Radwegweisung, des Hoteller-Systems etc. in das Vorhaben erfolgen und das habe ich auch immer so verstanden in allen Behandlungen dieser Machbarkeitsstudie, dass das kommt und war dann sehr, sehr enttäuscht und habe das auch wirklich zum Ausdruck gebracht, dass das jetzt nicht mit integriert ist in dem Maße, wie ich es mir vorgestellt habe und deswegen, um den Radtourismus in dieser Stadt zu fördern, das ist ein sehr, sehr wichtiger Pfeiler in dieser Landeshauptstadt.

    Wie gesagt, ich muss nur den Elbe-Radweg erwähnen als beliebtester oder manchmal auch zweitbeliebtester Fernradweg in Deutschland sowie viele andere Fernradwege und auch andere regionale Radwege, den Städter Partnerschaftsradweg. Es ist elementar ein wichtiger Faktor, auch Wirtschaftsfaktor in dieser Stadt und deswegen sollten wir gleich solche touristischen Wegleitsysteme auch für den Radverkehr mitdenken und das nicht ausklammern.



  • Roland Zander Gartenpartei/Tierschutzallianz

    Nehmen Sie das. Machen wir das. Mich würde jetzt, wir haben es ja gehört von Frau Steger, es gab ja eine Untersuchung, diese Untersuchung hat ja Geld gekostet. Jetzt haben wir das Ergebnis mit dem Änderungsantrag Bündnis 90 die Grünen Future, wird das ja alles auf den Kopf gestellt.

    Das würde ja heißen, sicherlich wir brauchen ein neues Gutachten, was sicherlich wieder 200.000 kostet. Da würde mich dann schon interessieren, was dieses Gutachten, wenn wir jetzt ein neues in Auftrag geben, kosten würde und wie würde das die Umsetzung, die Finanzen, also wenn wir das ja so machen, wie die Bündnis 90 die Grünen wollen, das kostet uns ja Geld zusätzlich.

    Das würde mich schon interessieren, was das kostet, weil sonst kann man diesem Änderungsantrag ja nicht zustimmen.



  • Ich kann Ihnen nicht sagen, was so ein Gutachten kostet. Wir hatten eine Machbarkeitsstudie für ein Wegeleitsystem in Auftrag gegeben. Das hat ganz andere Voraussetzungen als ein Radwegenetz-Ausschilderungsgutachten. Das ist ja etwas ganz anderes.

    Wir haben ja auch ein Radwegenetz, wir haben eine Ausschilderung. Deswegen sind die Voraussetzungen ganz andere. Und ich kann jetzt natürlich auch überhaupt nicht sagen, was das auf die Förderung für einen Einfluss hat.

    Ich denke aber ganz klar, dass das, was wir jetzt gerade gemacht haben, das Wegeleitsystem muss so, wie es jetzt ist, auch umgesetzt werden, weil wir hierfür ganz klar die Aussage haben, dass wir das so fördern lassen können.

    Das, was im Änderungsantrag jetzt momentan drinsteht, ist etwas Neues, etwas anderes. Ob das wieder gefördert werden kann und wie dann irgendwelche Studien, wie viel die kosten, das kann ich mir zu jedem Zeitpunkt beim Besten nicht sagen.



  • Frank Pasemann AfD Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und regionale Entwicklung

    Wir partnern diesmal für den WTR, also wir haben uns im WTR da sehr intensiv miteinander gesetzt. Wir erwarten wirklich auch einen Impuls für den Tourismus in Magdeburg von diesem Konzept und ich freue mich ganz besonders, dass obwohl die CDU da sicherlich auch noch Ideen beizutragen hat, dass sie vernünftig genug war und klug genug war, das jetzt hier nicht einzubringen, sondern zurückzuziehen und zu einem späteren Zeitpunkt darüber zu beraten und vielleicht auch dann das Konzept zu erweitern.

    Aber damit wir überhaupt jetzt etwas haben, was wir schon länger erarbeitet haben, was wir auch lange beraten haben, bitte ich schon, dass jetzt der Änderungsantrag, der Hauptantrag, so wie er da ist, beschlossen wird. Vielen Dank.



  • Ja, Scheunchen, Fraktion Die Linke. Wir haben uns über die Drucksache sehr gefreut, als wir die gesehen haben. Wir haben ja einige Maßnahmen, die hier in den nächsten Jahren anstehen im Bereich Innenstadt. Also wir wollen den alten Markt beleben, wir wollen den breiten Weg attraktiver machen, Aufenthaltsqualität erhöhen und gehen dann ein ganzes Stück in die Moderne.

    Und wenn ich mir das Leitsystem aktuell anschaue, also die Schilder, die sind klein, die sind unübersichtlich, die sind irgendwie an jeder Ecke und keins führt einen so richtig dahin, wo man will. Man muss die ganze Zeit viel, viel gucken. Da müssen wir einfach was machen und von daher finden wir das ganz gut. Wir sehen es als ersten Schritt. Also man muss da natürlich in der Zukunft auch noch weitergehen.

    Das ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung, also weg von diesem ganzen Schilderwald, den wir hier in der Stadt haben, hin zu klaren, übersichtlichen, ich sage mal Leitstellen, an denen man sich orientieren kann, wo man aber auch dann ein Stück weit in Richtung Digitalisierung geht. Ich sage mal über QR-Codes, über ähnliche Sachen, die man da auch anbringen kann, um einfach da ein Stück der Moderne gerecht zu werden. Also ich sage mal, die meisten Touristen, die hierher kommen, die sind auch mit mobilen Endgeräten und ähnlichem unterwegs. Die gucken nicht mehr zwangsweise auf Schilder, da müssen wir andere Methoden finden.

    Dennoch guter erster Grundstein zu den Änderungsansprüchen. CDU hat ja glücklicherweise zu Recht zurückgezogen, dem hätten wir so auch nicht zustimmen können. Also was jetzt zum Beispiel, ich sage mal, das Entfernen von Stickern an Laternen jetzt dazu beitragen soll, dass die Orientierung besser läuft, habe ich nicht verstanden. Von daher gut, dass der zurückgezogen wurde.

    Zum Änderungsantrag der Grünen, ich glaube die Machbarkeitsstudie war da ganz klar, hatte auch ein ganz klares Ziel, das war da nicht vorgesehen. Deshalb würden wir dem Änderungsantrag nicht zustimmen, sondern bleiben beim Ursprungsantrag.



  • Jürgen Canehl GRÜNE/future!

    Herr Kanil, Herr Grüne-Future, vielleicht zu unserem eigenen Änderungsantrag nochmal, wenn das hier keine Zustimmung findet und wenn wir weiter dafür sorgen müssen, das besser zu machen, aber wir werden es versuchen. Ich wollte mich eigentlich melden, weil, Chris, du sagst einfach, die alten Schilder waren alle zu klein. Ich bin in der Lage, dass ich jetzt schon zweimal ein touristisches Leitsystem beschlossen habe und das, was wir vor, weiß ich nicht, 15 Jahren gebaut haben, das existiert ja noch, da gibt es große Tafeln und sehr schöne.

    Das Problem, und das möchte ich nämlich jetzt thematisieren, insofern bin ich, ich hätte dem Änderungsantrag auch nicht zugestimmt von der CDU, aber Herr Heinemann hat thematisiert, dass es auch um die Bewegung dieser Einrichtung geht. Die ist in den letzten Jahren ja völlig vernachlässigt, das heißt, unsere bisherigen touristischen Geschichten sind beklebt, nicht nur mit FCM-Aufklebern, sondern auch mit anderen Sachen, sind mit Ettingen-Stiften versehen und und und und sind im saumäßigen Zustand.

    Und wenn der Kollege, ja, und wenn der Herr Heinemann da diesen Antrag gestellt hat und ein Bild beigefügt hat, und das habe ich mir gestern noch mal vor Ort tatsächlich am Bahnhof angeguckt, dann muss ich sagen, hier ist unabhängig von unserer Vorlage heute Handlungsbedarf. Und da frage ich die Oberbürgermeisterin oder Herrn Rehbaum, wer ist denn für diese Pflege dieser Sachen zuständig? Wenn ich aus dem Hauptbahnhof rauskomme, das muss ich Herrn Heinemann gut gestehen, steht da zum Beispiel noch, Zentrum müsste man als Radverkehr irgendwie jetzt umlegen. Inzwischen haben wir den roten Radweg.

    Wer pflegt das? Herr Rehbaum, Sie müssen das mitnehmen und von der Verkehrsbehörde aktualisieren lassen. Da sind viele so eine Kleinigkeiten, wo wir oft nicht mehr drüber gucken, weil wir die großen Sachen beschließen. Natürlich freue ich mich, dass wir ein neues modernes System kriegen, wo wir nur zehn Prozent bezahlen müssen. Aber ich wollte es an dieser Stelle noch mal sagen, auch wenn Herr Heinemann es jetzt nicht hört, weil er nicht da ist. Danke.



  • Ich kann aber was dazu sagen. Zum einen ist das jetzige Wegeleitsystem tatsächlich noch vorhanden. Was arg gelitten hat, sind die Eingangsschilder. Diese haben wir im Laufe der Zeit teilweise auch abgebaut oder mussten sie abbauen, weil sie nicht mehr den baulichen Standards entsprachen und auch durchaus Gefahr drohten, an der einen oder anderen Stelle umzukippen.

    Die werden jetzt im Zuge des Wegeleitsystems auch erneuert werden, das haben Sie in der Machbarkeitsstudie gesehen. Unser Ansinnen ist natürlich, Stählen zu bauen, die wir relativ gut wieder neu bekleben beziehungsweise immer wieder aktualisieren können.

    Momentan ist es so, dass wir tatsächlich, wenn jetzt beispielsweise mit Edding beschmiert oder mit Aufklebern beklebt wird, regelmäßig ein Unternehmen beauftragen, das versucht, diese wieder sauber zu machen. Das funktioniert nicht immer, doch es geht relativ zügig, dass, wenn sie sauber sind, sie wieder beschmiert werden. Aber Fakt ist, dass wir sowas wahrscheinlich überhaupt nicht unterdrücken können.

    Also das ist eine Sache, damit müssen wir ein ganzes Stück weit leben. Wir müssen jetzt zusehen, dass im Design und in der Art der Herstellung der Stähle es relativ einfach ist, falls es wirklich mal dauerhaft beschädigt ist, dass man es dann auch wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen kann. Das ist die Herausforderung.



  • Mirko Stage GRÜNE/future! Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr

    Vielen Dank, starke Grüne Future. Tatsächlich geht es in erster Linie um ein touristisches Leitsystem. Das sollte man natürlich nicht vergessen. Es sollte jetzt nicht um die Ausstellung von jedem einzelnen Weg gehen, den man von A nach B in dieser Stadt hat. Vielleicht ist aber auch tatsächlich in der Ausschussdiskussion ein Missverständnis entstanden. Ich habe jetzt zur Sicherheit auch extra nochmal das Protokoll der SGBV-Sitzung vom 25.08. reingeschaut, weil ich dachte, vielleicht erinnere ich mich falsch. Aber nein, auch da lese ich eigentlich klar heraus, dass das System jetzt für Fußgänger gedacht ist.

    Ja, so Frau Marksmeier, ein Fahrradleitsystem müsste dann im nächsten Schritt gesondert betrachtet werden. Das heißt, aus der Sitzung sind wir rausgegangen mit dem Gefühl, gut, okay, es kommt dann im zweiten Schritt noch ein Fahrradleitsystem. Wir hatten diese Diskussion am Rande im FG-Ausschuss, wo Sie, sehr geehrte Frau Beigeordnete, mir denn klar signalisiert haben, nee, eigentlich ist es nicht so. Da habe ich prinzipiell ja auch Verständnis für, aber ich stelle immer wieder fest, und ich bin nun jemand, der wirklich viel als Fahrradtourist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa schon unterwegs war, man wird hier halt in Magdeburg wirklich sich selbst überlassen.

    Und natürlich gibt es mittlerweile moderne Navigationsmittel mit dem Handy, aber gerade wenn ich Fahrrad fahre oder aber immer mehr auch Touristen auf E-Scootern, gucke ich nicht, während ich fahre, auf mein Handy-Display, weil das ist gefährlich. Anders als bei Fußgängern klappt das nicht so. Es fehlt wirklich ein System, wo man zumindest zu den wichtigsten Punkten geleitet wird. Und da ist natürlich das, was Sie als Anlage in unserem Änderungsantrag finden, eigentlich eine ganz niedrigschwellige Variante. Das sind nämlich einfach Schilder in einem relativ einheitlichen Design, die sagen, pass mal auf, zum Dom geht es nach da.

    Und manchmal ist es ja, nun könnte man sagen, gut, okay, die Pfeile sind ja auf dem System auch drauf, aber gerade für Leute, die mit Rollen unterwegs sind, egal ob jetzt E-Scooter oder Fahrrad, ist es ja manchmal schon relevant, ob da jetzt noch eine Treppe dazwischen ist oder nicht. Darum ist das so grundsätzlich vielleicht nicht möglich. Ich glaube nicht, dass es bei unserem Antrag tatsächlich eine neue Nachbarkeitsstudie bedarf. Vielleicht ist es auch eine Lösung zu gucken, dass man das System so vorsieht, dass dann später zusätzlich zu dem Fußgänger-Symbol noch ein Fahrrad-Symbol dazukommen kann, wo man sagt, nee, Fahrradfahrer jetzt bitte da lang.

    Aber dennoch möchte ich als Stadt am Elberadweg wirklich nicht den touristischen Faktor des Fahrradverkehrs zu niedrig erachtet sehen und glaube, dass das ein Potenzial ist, das wir wirklich noch nicht ausschöpfen. Und die Fahrradtouristen sich doch oft sehr selbst überlassen.



  • Ich sehe häufig Touristen, ich denke mal, dass das Touristinnen und Touristen sind, die hier in der Nähe des Rathauses, die am Dom tatsächlich nach Schildern sehen und sehen, wo es lang geht. Das ist wirklich noch so. Und nun kann man sagen, fast jeder guckt aufs Handy, aber auch diese Schilder werden weiterhin genutzt und das wird, denke ich mal, die nächsten zehn Jahre wenigstens noch so weitergehen. Also das ist auch vielleicht eine Generationsfrage, wie auch immer.

    Auf jeden Fall werden die gebraucht, gerade diese Leute, auch übrigens die Radtouristen oder Touristen, die mit dem Caravan hier nach Magdeburg kommen und dann mit dem Fahrrad von da aus die Stadt erkunden, die nutzen das durchaus. Und von daher kann ich den Änderungsantrag sehr gut nachvollziehen, zumal wir den in einer ähnlichen Form schon beschlossen haben. Das ist also nichts Neues. Eigentlich ist das Beschlusslage. Und von daher sehe ich es als Ergänzung.

    Deswegen müssen wir nicht unbedingt das Konzept, so wie es jetzt erstmal geplant ist, vollständig umstellen. Ich finde, das kann man so durchziehen und muss zusätzlich dann eben noch, wie Mirko es gesagt hat, für bestimmte Bereiche tatsächlich an die Radfahrerinnen und Radfahrer, an die Rollerfahrer und was auch immer denken und denen auch nochmal die Wege speziell zeigen beziehungsweise das so kenntlich machen, dass die das auch schnell auf einen Blick sehen können an speziellen Stellen.

    Und ansonsten ist es natürlich wichtig, dass wir das System auf einen neuen Stand bringen. Von daher werden wir der Drucksache gerne zustimmen und werden auch dem Änderungsantrag zustimmen.



  • Vielen herzlichen Dank. Ich präsentiere Ihnen dieses Jahr den strategischen Maßnahmenplan Handel in der Innenstadt und den Stadtteilzentren 2023, im letzten Jahr beziehungsweise für dieses Jahr. Wenn Sie sich an die Drucksache nicht erinnern, die hat die Oberbürgermeisterdienstberatung damals nicht passieren können, auch wegen der Hausarztlage. Auch wenn die jetzt vielleicht nicht unbedingt entspannter ist, haben wir ein Strategiepapier oder haben Sie ein Strategiepapier auch vor zwei Jahren beschlossen, wo grundsätzlich die Stoßrichtung zur Belebung der Innenstadt festgezurrt wurde. Und an diesem Strategiepapier orientiert sich auch der Maßnahmenplan.

    Die Änderung, die wir in diesem Jahr vollzogen haben, ist, dass wir beraten haben intern und gesagt haben, wir möchten ganz gerne das Hasselbach-Management gerne noch mal verlängern. Wir hatten eine Pilotphase von drei Jahren vorgesehen. Es gab zwischendurch einen personellen Wechsel, dann kam die Corona-Pandemie. Das heißt, so eine richtige echte Pilotphase hatten wir noch gar nicht, dass man jetzt sagen könnte, mit den Ergebnissen kann man arbeiten und kann sagen, die entsprechen einer klassischen Periode, dass man schauen könnte, was hat gut funktioniert und was nicht, weil eben Corona dazwischen war. Deswegen würden wir hier empfehlen, das Hasselbach-Platz-Management noch mal für zwei Jahre zu verlängern. Das wäre auch in dieser Drucksache um zwei Jahre verlängert. Das heißt, wenn Sie jetzt sagen, Hasselbach-Platz-Management zwei Jahre länger, das wollen wir gerne, dann würde das dann schon fürs nächste Jahr ebenfalls mit in die Haushaltsberatungen mit schon eingehen. Also würde nicht noch mal als zusätzlicher Antrag drauf kommen.

    Anders als der klassische Maßnahmenplan, den wir dieses Jahr für nächstes Jahr beschließen und dann nächstes Jahr und dafür natürlich auch für übernächstes Jahr. Der orientiert sich wieder an der ursprünglichen Drucksache und am Strategiepapier selbst. Wir haben wieder Maßnahmen zur zusätzlichen Kundengewinnung in den Stadtteilen wie bekannt. Wir haben dann das erste Mal wirklich stattfindenden themenorientierten Veranstaltungen und Aktionen und zwar das gesamte Sommerhalbjahr über. Es erfolgt auch weiterhin die Möblierung über die Enzis und vielleicht haben Sie auch in diesem Jahr schon gesehen, auf dem Altenmarkt haben wir zusätzliche Sitzmöbel aufgebracht, die doch sehr gut angenommen werden. Die müssen gepflegt werden, im Winter eingelagert werden. Auch das würden wir hier gerne mit einpreisen und wir würden ganz gerne die innerstädtische Kinderbetreuung mal in Angriff nehmen. Die soll im Familieninformationsbüro stattfinden an der Krügerbrücke. Es ist auch alles soweit vorbereitet, dass das nächstes Jahr auch starten kann. Wir hatten kleine bauliche Veränderungen vorzunehmen, so Klemmschutze, dass da nicht die Finger eingequetscht werden können in irgendwelche Türen oder dass sich an den Wasserhähnen niemand verbrühen kann. Das haben wir dieses Jahr im vorauseilenden Gehorsam schon gemacht, würden das also nächstes Jahr ganz gerne mal probieren, denn in großen Einkaufszentren kennt man das, da funktioniert das ziemlich gut und dann kann man vielleicht seinen Einkaufsbummel ganz in Ruhe machen, ohne das krängelnde Kind an der Hand und danach gemeinsam mit dem Kind vielleicht einen Eisbecher essen gehen oder anschließend über den Markt bummeln oder so.

    Hier ist jetzt noch mal, jetzt sehen Sie hier auch noch mal die Finanzen für das Hasselbach Platzmanagement angebracht und die Marketingmaßnahmen, die sowohl mit den Themenmonaten als auch dann mit der Lichterwelt einhergehen. Wir landen dann bei 400.432 Euro. Wir haben im Haushalt des Dezernates 3 135.000 Euro per se für die Innenstadtentwicklung vorgesehen. Die hatten wir in den letzten Jahren immer noch on top, die würden wir jetzt hier mit einrechnen, so dass tatsächlich ein Bedarf entsteht von 265.000 Euro, um gegebenenfalls das ein bisschen noch mit mit einzusparen. Wenn Sie Fragen haben oder diskutieren möchten...



  • Für die AfD-Fraktion: Ja zum Maßnahmenplan für Handel in der Innenstadt und in den Stadtbezirken für 2023, aber nein zur Hasenbach-Platzmanagerin. Wie schon so oft von uns vorgetragen, sehen wir in ihr keinen Mehrwert. Und da wäre jetzt ein konkretes Beispiel, mal wieder von uns Kosten einzusparen. Wir reden jetzt von 160.000 Euro für zwei Jahre. Und da stelle ich jetzt natürlich die Frage, was hat sie denn in den letzten zwei Jahren geleistet?

    Frau Stieger meinte eben, naja Corona und so weiter, sicherlich kann man nach vielen Ausflüchten suchen, um sowas zu begründen. Aber wir haben ihr die Chance gegeben vor zwei Jahren oder überhaupt der Hasenbach-Platzmanagerin vor drei Jahren mit dem Ausfall der anderen und geleistet wurde nichts. Also es gab Tannenbäume zur Weihnachtszeit für den Einzelhandel. Ja, super, tolle Idee. Ein Schachturnier am Hasenbach-Platz. Ich habe gestern Abend auch mal die Mühe gemacht, habe mir das Instagram-Profil mal angeguckt, was da denn alles so drauf war. Da war auch nicht viel mehr.

    Auch dieser Bericht, der da in der Rucksache vorliegt, was denn alles geleistet wurde von unserer Hasenbach-Platzmanagerin, ist eigentlich ein Witz. Mitmachspaziergänge, Mitgehende sollen Ideen einbringen. Ich dachte, sie ist dafür zuständig und bekommt dafür Geld. Dann sollen Vorschläge besprochen werden, die dann bei der Verwaltung eingereicht werden. Gab es denn Vorschläge von ihr? Wurden welche bei der Verwaltung eingereicht? Naja, was hat sich denn spürbar am Hasenbach-Platz verbessert? Die nächste Frage.

    Ich habe mir auch die Mühe gemacht, habe mit vielen Einzelhändlern, Gastronomen gesprochen, die ich jetzt sogar namentlich nennen dürfte. Kenne ich nicht, hat sich noch nie vorgestellt, habe ich mal in der Zeitung gelesen. Also, die gute Dame war nicht mal vor Ort bei den Gastronomen am Hasenbach-Platz und hat mit denen gesprochen, hat dann Gespräche gesucht. Ich bin die Hasenbach-Platzmanagerin, kann ich Ihnen helfen? Können wir da mal Gespräche führen? Wer sind denn die Mitspazierenden bei diesen Spaziergängen, die sie da organisiert?

    Man könnte sich vielleicht auch fragen, ist das Grün-Politik oder Klientel-Politik, die da betrieben wird? Muss man ganz klar so fragen. Wenn mir viele Gastronomen, das waren es nicht zwei, drei, das waren auch Einzelhändler, mehrere, bestätigt haben, dass sie die Frau noch nie in ihrem Leben gesehen haben. Und da muss ich ja wirklich die Frage stellen, ist das die richtige Person für solch Funktion? Ist die Funktion überhaupt zielführend? Und so weiter.

    Und daher stellen wir als AfD-Fraktion hier den Änderungsantrag, den Punkt 1 zu streichen. Brauchen wir nicht, gibt kein Wert für die Stadt Magdeburg. Sie hatte zwei Jahre lang Zeit, uns, gerade uns als AfD-Fraktion, eines Besseren zu belehren, hat sie nicht geschafft. Und auch mal ganz klar die Frage, ich habe sie noch nie persönlich gesehen, sie war noch nie bei unserer Fraktion, hat sich vorgestellt. Ich weiß nicht, ob das anderen auch so geht oder ob das nur uns so geht, weil wir von der bösen AfD sind. Aber solch Person möchte von uns Zustimmung haben, um ein weiter für zwei Jahre von der Stadt Magdeburg bezahlt zu werden. Wir sehen keinen Mehrwert und möchten darum bitten, diesen Punkt zu streichen und die Hasenbach-Platz-Managerin aktuell einzustellen. Vielen Dank.



  • Roland Zander Gartenpartei/Tierschutzallianz

    Sandra Gartenbach, Dein Tierschulzeins. Ja, wo ich diese Drucksache mir angeguckt hatte, hatte ich dolle Bauchschmerzen, muss das so sagen, Frau Stieger. Und da ist auch mal die Frage gestattet, glaube ich, und ich hätte das gerne vom Rechtsamt mal geprüft, inwieweit ist das eigentlich, ob sie befangen sind? Da steht Weihnachtsmarkt GmbH kriegt 60.000 Euro. Das würde mich mal interessieren.

    Wir beschließen hier Gelder, wo, ja, ist so, aber ich werde draußen deswegen angesprochen, das muss man so sagen, das ist ja, muss man so sagen, draußen wird mir erzählt, das ist ja ein Familienunternehmen. Ja, also ich denke das mal wieder, was ich so höre. Und das würde mich dann schon mal interessieren, wie wir damit in Zukunft umgehen. Ja, also 60.000 Euro für die Weihnachtsmarkt GmbH. Die Weihnachtsmarkt GmbH macht Gewinne. Jetzt steuern wir noch 60.000 Euro zu. Wir haben es ja, muss das so sagen.

    Also ich finde das schon sehr kritisch und ich muss auch sagen, ich werde diese Drucksache, so wie sie dasteht, nicht zustimmen, weil auch das Geld, IG Innenstadt, wie viel Geld wir schon wieder ausgeben. Und mich würde auch mal interessieren, wo haben wir denn eigentlich die Lagerräume anmietet? Für die drei Sitzgelegenheiten auf dem alten Markt bezahlen wir so viel Geld, auch wenn es nur 2.000 oder 2.500 Euro sind.

    Also da kann ich Ihnen anbieten. Ich habe eine Lagerfläche, die kostet noch nicht mal die Hälfte. Da können Sie das gerne unterstellen. Ja, da haben Sie recht, klar ist das Mitwirkungsverbot, aber wenn man sich wirklich mal umhört auf Gewerbeflächen, wie viele noch vereinzelt freistehen oder so, auch das habe ich große Bauchschmerzen. Und ich weiß ja auch, dass unsere weiße Flotte, wir haben ja Lagerräume, wo wir von der weißen Flotte Sachen eingelagert haben, wo auch Platz ist.

    Darum habe ich eben doch so ein bisschen Bauchschmerzen bei der Drucksache und werde sie so, wie sie dasteht, nicht zustimmen. Und ja, mit der Hasselbach-Management kann man sich unterhalten. Wir haben schon immer gesagt, die Hasselbach-Managerin müsste bei der Stadt angesiegelt sein und nicht bei ProM. Ich glaube, das würde uns viel, viel mehr bringen, als so wie es jetzt ist.



  • Rösler SPD-Fraktion, zu dem Punkt, ob es letztendlich bei Pro-M ist oder bei der Stadt, ist von den Kosten glaube ich nicht so ganz relevant oder ist sicherlich relevant, aber nicht so entscheidend. Es wird jedenfalls nicht wesentlich mehr oder wesentlich weniger an Geld werden, was wir für das Hassebach-Platzmanagement ausgeben. Dass das Hassebach-Platzmanagement wichtig ist, das haben wir hier im Stadtrat mit großer Mehrheit schon beschlossen und deswegen sollten wir daran auch nicht rütteln.

    Zumal die aktuelle Benetterin mit vieler vielen Ideen hineingeht und das ja auch erst mal umsetzen muss und von daher müssen wir ihr tatsächlich Zeit geben, ihre Ideen und ihre Projekte durchzuführen.

    Und ansonsten ist es natürlich wichtig, dass wir in der Innenstadt, vor allen Dingen am Alpenmarkt, tatsächlich mehr Attraktivität hinbekommen und das sind hohe Beträge, die wir dafür aufwenden, das ist so, aber auch da haben wir gesagt, gerade in der Phase jetzt, wo der Markt so langsam, ich war ja immer ein großer Kritiker, aber so langsam besser wird und sich tatsächlich ein echtes Markttreiben auf dem Alpenmarkt, zumindest in den Sommermonaten, einstellt, da sollten wir ein bisschen eher klotzen als kleckern an der Stelle.

    Und dann muss man vielleicht mal in fünf Jahren sehen, ob man da wieder ein bisschen das abschmelzen kann, wenn das im Prinzip ins Laufen gekommen ist und ein paar mehr Markthändler dort sind und vielleicht auch die eine oder andere kulturelle Attraktion ganz alleine dort erscheint, weil es vielleicht irgendwie der Hut tatsächlich so gut gefüllt ist, dass es sich lohnt, am Eingang vom Alpenmarkt zu stehen. Also Zustimmung für diese Drucksache.



  • Ich muss zu den Aussagen von Herrn Rösler natürlich nochmal nachhaken. Also wir haben das mal beschlossen, ja das ist so richtig, aber dann muss man auch nach einer gewissen Zeit nochmal die ganze Sache überdenken, eruieren, was läuft da richtig und was nicht.

    Und wenn, was ich hier gerade gesagt habe, das sind ja Fakten, die können sich ja gerne mal die Maßnahmen, die die Hasenbach Platzmanagerin durchgeführt hat in den letzten zwei Jahren durchgucken oder zumindest aus 22 und da muss man halt feststellen, dass da nichts bis gar nichts passiert ist. Und dann muss man ja auch heute klar feststellen, dass dieses Geld eingespart werden könnte.

    Die wohlklingenden Ankündigungen von ihr waren vor zwei Jahren, ja wichtiges Tool, Umgang mit Menschen, es ist nicht nur wichtig Events rauszuballern, auch mit allen Beteiligten gemeinsam zu agieren. Wie vorhin schon erwähnt, betone ich nochmal, ich kann Ihnen mehrere Gastronomen und Einzelhändler nennen, mit denen sie noch nicht agiert hat und ins Gespräch gekommen ist.

    Und da nochmal die Frage, ist das die richtige Person für solch Abend? Vielen Dank.



  • Ich fange mal von hinten an. Erst auch die Einwände von Herrn Zander betreffend. Die Lichterwelt, der Weihnachtsmarkt, das Geld, was hier zu Buche schlagen würde, geht an die Magdeburg Marketing zur Vermarktung der Lichterwelt und nicht an den Weihnachtsmarkt. Die Weihnachtsmarkt GmbH ist eine städtische Gesellschaft. Auch wenn mein Mann dort Geschäftsführer ist, haben wir per se erstmal nichts von irgendwelchen Einnahmen.

    Die Einlagerung der Möbel geschieht tatsächlich in der Nähe des Alten Marktes, weil wir flexibel sein müssen. Wenn Veranstaltungen sind, müssen die Möbel schnell weg und schnell wieder hin. Und wenn man da lange Strecken überwinden muss, dann ist das sehr teuer vom Transport. Deswegen haben wir uns in der Nähe des Alten Marktes Unterbringungsmöglichkeiten gesucht und haben natürlich vorher mit der Weißen Flotte gesprochen und hatten dort keine Möglichkeit, die Möbel unterzubringen. Sonst hätten wir diese Möglichkeit viel lieber genutzt.

    Ansonsten muss ich noch mal ganz klaren Votum für Frau Tritts und das Hasselbach-Platz-Management abgeben. Sie ist extrem rührig. Sie ist regelmäßig im Austausch mit der Stadtverwaltung, mit den verschiedenen Bereichen von Ordnungsamt über Baudezernat bis zu unserem Dezernat. Sie macht Vorschläge. Sie geht auf Menschen zu. Sie macht nicht nur Veranstaltungen, sondern sie redet mit vielen Leuten, auch mit Vermietern, mit Hauseigentümern. Es gibt immer einen Strang, der leise funktioniert bei solch einem Geschäft. Netzwerken muss nicht laut sein. Das macht sie aber sehr behändig und auch sehr koordiniert und kontinuierlich. Daher kann ich die Einwände, die von Ihnen gekommen sind, Herr Kumpf, so erstmal nicht bestätigen.



  • Herr Zander, das ist nicht der Weihnachtsmarkt von Herrn Stieger, sondern das ist unser Weihnachtsmarkt. Da sitzen auch Stadträte, da werden Dinge miteinander besprochen, da wird alles haarklein diskutiert und festgelegt. Das ist unser Weihnachtsmarkt, und das ist eine bestimmte Leistung, die damit auch erbracht wird, und das geht auf kein Konto von irgendwelchen Leuten.

    Da es hier öffentlich so Dinge behauptet werden, muss man einfach einmal entschieden entgegentreten. Zu Herrn Kump will ich noch einmal etwas sagen. Ich finde, das ist ein Stück weit ein perfides Spiel. Bleiben Sie sich doch treu in Ihrer Argumentation. Sie waren doch von Anfang an gegen das Hasselbachplatzmanagement. Genau so begründen Sie auch Ihren Antrag. Genau so. Sie kommen jetzt daher und machen diese Frau schlecht. Das finde ich nicht in Ordnung.



  • Roland Zander Gartenpartei/Tierschutzallianz

    Sicherlich ist das so, aber vielleicht verstehen Sie es ja nicht, Herr Platz, was Sie eben gesagt haben. Der Geschäftsführer der Weihnachtsmarkt GmbH ist Herr Stieger. Und ich habe heute erfahren, dass die Lichterwelt nicht zur Weihnachtsmarkt GmbH gehören. Das ist ja falsch. Die Lichterwelt ist eingegliedert bei der Weihnachtsmarkt GmbH. Das muss man so sagen. Also kommt das Geld da hin.

    Und wenn ich da so falsch liege, das kann ja so sein, aber das ist so, das sind Fakten. Die Lichterwelt ist eingegliedert an der Weihnachtsmarkt GmbH. Ansonsten waren ja die Beschlüsse, die wir hier gefasst haben, irgendwie falsch. Die Lichterwelt wird nicht extra irgendwo beträumt von anderen Personen. Das ist so.



  • Mirko Stage GRÜNE/future! Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr

    Ja, vielen Dank, Herr Vorsitzender. Mirko Stage für den Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr. Nur weil in den anderen Ausschüssen vor uns das einströmig durchging, heißt das nicht, dass wir nicht trotzdem noch einen Änderungsantrag machen können. Das machen wir oft und gerne. An dieser Stelle haben wir das gar nicht getan, weil wir mit der Drucksache irgendwie unzufrieden waren. Ganz im Gegenteil. Die Drucksache hat, ist auf ein sehr positives Echo im Ausschuss gestoßen und Herr Dr. Gottschalk und Frau Pasewald, die beide auch persönlich da waren, konnten gut Rede und Antwort stehen.

    Wir hatten im Ausschuss aber ein bisschen die Sorge, das ist der erste Punkt von den drei Punkten, dass wir jetzt hier zwar ein sehr gutes Papier haben und dass das dann aber möglicherweise in einer Schublade liegt und nicht wieder angefasst wird. Denn man muss feststellen, so gut es ist, dass diese Maßnahmen erfasst wurden und katalogisiert wurden, von konkreten Umsetzungszeitpunkten steht da nichts drin bisher. Und darum haben wir im ersten Punkt beschlossen, dass in Beschlusspunkt 3 hinzugefügt werden soll, der regelt, dass eine konkrete Priorisierung inklusive Zieldaten fortzuschreiben ist und dem Stadtrat regelmäßig halbjährlich erstmals vor der Sommerpause vorzulegen ist. Das ist dann natürlich nicht für alle Maßnahmen, darum die Fortschreibung, aber dass man Überblick hat, passt mal auf, die Maßnahmen so, so, so, so, so, die gehen wir jetzt an, die kommen dann und dann und so wird das dann weiter fortgeschrieben. Das war ein bisschen Wunsch des Ausschusses.

    Die Änderungspunkte 2 und 3, die sind relativ marginal, die sollen nur noch etwas einpflegen, was mittlerweile Beschlusslage des Stadtrates ist. Das ist in Punkt 2 das barrierefreie Informations- und Orientierungssystem im Nahverkehr, denn Barrierefreiheit ist nicht nur der Ein- und Ausstieg in die Straßenbahn oder in den Bus und das ist dann unter Drittens die Maßnahme 47, die Barrierefreiheit an unserem Hauptbahnhof, wo wir alle wissen, dass die Kommunikation mit der Bahn nicht immer so ganz unkompliziert war in den letzten Jahren, aber trotzdem war es uns wichtig, das noch mal mit einzubauen. Alle Punkte sind einstimmig 7 zu 0 zu 0 vom Ausschuss beschlossen worden.



  • Wir werden dem Aktionsplan natürlich zustimmen. Ich muss allerdings sagen, dass ich für so viel Papier, wie da drinsteckt und auch so viel Arbeit, den Aktionsplan leider sehr inkret finde.

    Es ist nicht klar, wie die einzelnen Maßnahmen gewessen werden. Woher wissen wir, ob Wirkung erzielt wird? Wann wissen wir, dass der Aktionsplan ein Erfolg ist?

    Der Änderungsantrag des SdBV macht vieles besser und konkreter, und trotzdem ist es insgesamt für ein so wichtiges Thema leider nicht konkret genug.



  • Ja, ganz kurz, meine sehr geehrten Damen und Herren, wie eben vom Vorsitzenden schon dargelegt, weitestgehend erfuhr diese Drucksache in den einzelnen Ausschüssen eine Ablehnung. Mag zum Teil daran liegen, dass der Entwurf, der im Rahmen des Realisierungswettbewerbs gewonnen hat, nicht überzeugt hat alle, aber ich denke, der hauptsächliche Grund ist, dass festgestellt werden musste im Rahmen der Diskussion, dass die Nutzungsmöglichkeiten des Alpenmarktes dadurch erheblich eingeschränkt werden und das ist das eigentliche Problem aus meiner Sicht.

    Falls der Stadtrat heute auch so entscheiden sollte und votieren sollte wie die meisten Ausschüsse, dann möchte ich jetzt schon garantieren, dass wir uns dann umgehend mit dem Büro, was diesen Wettbewerb gewonnen hat, auseinandersetzen werden, dass wir insbesondere auch die Nutzer neben den Stadträten selbstverständlich, Stadträtinnen und Stadträten mit dazu nehmen werden, um eben halt den Entwurf in diese Richtung tatsächlich zu qualifizieren. Danke. Dankeschön.



  • Dr. Falko Grube SPD Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr

    Ja, Jürgen, manchmal darf auch der Stellvertreter, damit er nicht völlig demotiviert daneben sitzt und Sachen aufschreiben muss. Grube von der STLV, ich werde auch gleich dann das SPD-Votum anschließen, dann brauche ich mich nicht doppelt melden. Ja, der STLV hat ein 1 zu 6 zu 1 abgelehnt und in der Tat hat sich die Debatte darum gedreht, Herr Stüger war auch da für die Weihnachtsmarkt GmbH, dass der Weihnachtsmarkt als einer der temporären Hauptnutzer zur Weihnachtszeit Bedenken angemeldet hat. Es wurden im zweistelligen Bereich Stände wegfallen, unter anderem zwischen Sparkasse und den Stadienbauten, unter anderem hier in der Hartstraße, was ein Stück weit an der Gestaltung liegt.

    Jetzt für die SPD, ich bitte auch um Ablehnung. Wir haben im Bauausschuss anhand dieses Beispiels einen relativ, also einen einstimmigen, einen helligen, einen mütigen Beschluss gefasst, dass wir in Zukunft auf Realisierungswettbewerbe weitgehend verzichten wollen. Das hat nämlich genau den Hintergrund in der Situation, vor der wir heute stehen. Wir haben einen Entwurf, auf der Grundlage dieses Entwurfs könnte man sicherlich arbeiten, aber Realisierungswettbewerb heißt, wir müssen mal so kaufen, wie er da ist, mit marginalen Änderungen, die aber das Problem in der Nutzung tatsächlich nicht beheben würde.

    Und ich will mal die Knackpunkte nennen. Ersten, Fahrtstraße, soll eine gemischte Verkehrsfläche werden. Das zieht einmal eine Nutzungseinschränkung für den Weihnachtsmarkt nach sich, aber bedeutet auch für die Leute, die in diesem Carré Stadienbauten wohnen, dass sie nicht wissen, wie sie rein und raus fahren sollen, es sei denn, es wird eine Shared-Space-Fläche. Das gleiche gilt übrigens für das Thema alter Markt. Das ist der zweite Knackpunkt. Und wer sich in der letzten Wahlperiode erinnert an die in diesem Raum stattgefundene Bürgerversammlung, die knackevoll war, da haben die Sitze nicht ausgereicht, wir hatten also noch Spiele dahinten stehen, da war das eine der Hauptsorgen der Bürgerinnen und Bürger, die als Mieterinnen und Mieter der Wohnungen dort wohnen. Das ist alles nicht geklärt.

    Was dazu kommt, ist, dass wir keine Möglichkeiten haben, nochmal technisch nachzurüsten. Also das, was da an Technik vorgesehen ist, führt nicht dazu, dass der Markt ordentlich betrieben werden kann. Das waren jetzt bloß die Highlights. Zusammenfassend ist, wir würden ganz viel Geld für einen Marktplatz ausgeben, der so vom Weihnachtsmarkt, aber auch vom anderen Markt nicht mehr genutzt werden könnte. Das würde dazu führen, dass die Weihnachtsmarkt GmbH defizitär wäre. Das wäre ein Desaster, weil es überhaupt nicht sein müsste. Und es würde dazu führen, dass das, was wir eben gerade in den zwei vorhergehenden Drucksachen beschlossen haben und auch bei den Anstrengungen, die wir bisher zur Vitalisierung des alten Marktes unternommen haben, einfach Rückschläge erleiden würden und einfach unnütz Geld ausgeben würden.

    Deswegen die Bitte abzulehnen. Das, was der Baubeigeordnete vorgetragen hat, war auch ein Vorschlag im Bauausschuss, nämlich mit dem Büro, das ist ein renommiertes Magdeburger Büros, zu reden. Heute formal abzulehnen, damit einfach dieser Zwang Realisierung weg ist, aber auf der Grundlage der jetzigen Planung mit dem Büro zu reden. Die müssten dann quasi auf die Realisierung ihres Ursprungsentwurfs verzichten. Das, was da ist, an berechtigten Hinweisen einzuarbeiten und dann auf der Grundlage noch mal wieder zu kommen, das zu realisieren, weil was unstrittig ist, ist, dass der alte Markt irgendwann angefasst werden muss, das Wohnzimmer hätte eine neue Tapete verdient, aber nicht die.



  • Oliver Müller DIE LINKE Kulturausschuss

    Herr Kollege von Müller für den Kulturausschuss, wir haben gerade gestern, also noch ganz frisch, fast um dieselbe Zeit, im Kulturausschuss über viele Dinge debattiert, aber auch natürlich über diese wichtige Drucksache. Frau Grosche, die anwesend war für das Stadtplanungsamt, den Einbringer der Drucksache, hat wirklich alles gegeben. Da hat aber am Ende leider sogar die Anwesenheit des früheren Baubeigeordneten, Herrn Dr. Scheidemann, nichts genutzt, dass wir dann am Ende dieser Drucksache dennoch zugestimmt hätten, weil die Gründe dankenswerterweise fast alle schon auch gerade Heike Ruhe benannt hat.

    Es waren in der Tat ähnliche, man hatte Sorge um die Ausgestaltung des Weihnachtsmarktes, was natürlich auch irgendwie ein Kulturereignis darstellt, aber es ging auch um speziellere Fragen, die tatsächlich in den vergangenen Jahren im Kulturausschuss auch schon diskutiert worden sind, wie beispielsweise die Beleuchtung des Rathauses, die damals die FDP-Fraktion eingefordert hat, oder die Beleuchtung des fungerigen Denkmals, was damit dazugehört, oder überhaupt die Frage eines bunten Rathauses, was glaube ich damals ein Antrag der SPD-Fraktion war, im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadtbewerbung, wo ja auch eigentlich eine Lichtinstallation an der Südseite des Rathauses passieren sollte.

    Das sind alles Dinge, die so jetzt in diesem Entwurf natürlich wahrscheinlich gar nicht berücksichtigt werden konnten, aber für uns auch unbestimmt bleiben und natürlich das Grundproblem nicht ausräumen, dass eben die Fragen zum Beispiel der Nutzung des Platzes selbst, des Weihnachtsmarktes, aber auch solche Fragen, wie muss eine Baumreihe fallen in Zeiten von Klimakatastrophen, um dann an einer anderen Stelle neue zu pflanzen, weil angeblich die Johanniskirche nicht zu sehen ist, also dem war nicht zu folgen.

    Auch der Antrag der Gartenpartei, der damals die Einfriedung mit des Zaunes für das Standbild des Magdeburger Reiters gefordert hat, das sind ja alles Dinge, die im Kulturausschuss noch schwelen, die aber so auch nicht unbedingt, so war jedenfalls unsere Mutmaßung, an der Lösung zugeführt werden konnten, wie auch die Wasserspiele. Wir haben fünf Boden schon am Standort und eigentlich kein Geld, um unsere eigenen Boden überhaupt am Laufen zu halten. Wir müssen Spenden einfordern, aber wollen sehenden Auges drei Boden hier an der Südseite abreißen, um dann Wasserspiele zu erneuern, das ist niemand zu vermitteln.

    Kurzum, es gab am Ende eine Ja-Stimme für dieses Unternehmen, was aber dadurch bespeist war, das ist ja auch schon angeklungen, dass man der Meinung war, das waren wir aber alle, dass wir natürlich den Platz umgestalten wollen, also soweit schon, man aber Sorge hat, dass wenn man eben jetzt diese Drucksache noch nicht beschließt, dass dann auf lange Zeit gar nichts passieren soll. Diese Sorge versucht uns ja gerade der Baubeitragsordnung zu nehmen, habe ich verstanden, indem er gleich morgen mit den Preisträgern da in Verhandlungen eintreten will. Insofern bin ich froh und mutig, wenn also der Kulturausschuss auch gestern diese Drucksache abgelehnt hat, auch meine persönliche Empfehlung ist, dass wir also diese Drucksache so beim besten Willen nicht folgen.



  • Burkhard Moll FDP/Tierschutzpartei Ausschuss für Umwelt und Energie

    Ja, Burkhard Knoll für den Umweltausschuss. Leider war bei unserer Ausschusssitzung der Herr Steber nicht anwesend und wir konnten uns bloß auf diese vorhandenen Elemente konzentrieren.

    Für uns war wichtig, dass die Barrierefreiheit auf dem Platz entsteht, dass die Plantanen entsprechend dazukommen und das allgemeine Verhältnis. Hätten wir natürlich Erkenntnis gehabt, dass das ganze System so den Weihnachtsmarkt und das ganze Händlerkonzept zerstört, wäre unsere Abstimmung bestimmt auch anders ausgegangen.

    Aber wie gesagt, es ging bei uns nur um die Barrierefreiheit und ein bisschen Grün. Danke.



  • Reinhard Stern CDU Finanz- und Grundstücksausschuss

    Ich war ja der Böse, der im Bauausschuss vor Wochen angemahnt hat, als wir eine Information bekommen haben zum Altenmarkt. Das ist ja ein merkwürdiges Verfahren, das hier läuft, über 10,1 Millionen informiert zu werden, die für die Umgestaltung des Altenmarktes vorgenommen werden sollte.

    Wir haben daraufhin Herrn Rehbaum gebeten, doch mal eine Drucksache vorzulegen, um das Verfahren rechtmäßig eigentlich durchlaufen zu lassen, hier geht es um viel Geld. Auch aus unserem Stadthaushalt, nicht nur Fördermittel, sondern auch Geld aus dem Stadthaushalt.

    Und dann kam ja diese Drucksache am Finanzausschuss, wir haben nochmal darüber gesprochen und Extrakt war auch der Diskussion, es gibt eigentlich kein Geld vom Fördermittelgeber, das ist erstmal nicht vorgesehen. Das heißt, wir müssten dann auf andere Projekte verzichten, eventuell, wenn es kommen sollte. Also der Fördermittelgeber wägt auch dann ab und die Maßnahmen, die dann eventuell vorgesehen sind, wie zum Beispiel Barrierefreiheit, die könnte man durchaus auch in kleinerem Umfang durchführen auf dem Altenmarkt, nämlich die Hochbordel, die dort sind, um das Ganze durchzuführen.

    Letztendlich hat sich im Finanzausschuss für diese Maßnahmen nicht eine Stimme gefunden. Also es war sehr eindeutig zu diesem Projekt. Also wir bitten auch, dem Finanzausschuss dieser Frage zu folgen.